Cybermobbing:
Jede:r sechste Jugendliche ist während der Schulzeit von Cybermobbing betroffen. Erfahrungen mit Bedrängung, Verleumdung oder Bloßstellung über digitale Medien machen über zwei Drittel der Jugendlichen: als Opfer, Täter:in, Verstärker:in oder in anderen Rollen. Welche Folgen hat das für Betroffene? Was denken Beteiligte darüber? Und wie kann Cybermobbing verhindert und gestoppt werden?
Mitinhaberin SAPIA.ch, Projektleiterin, Referentin, Koordination und Konzeptentwicklung.
Mitinhaberin SAPIA.ch, Projektleiterin, Referentin, Koordination und Konzeptentwicklung.
Nicole Steiner, MA, ist wissenschaftliche Mitarbeiterin, Autorin und Redaktorin IQES online und IQES Lernkompass, Mitglied Beratungsteam schulentwicklung.ch, Pädagogin, Psychologin, Illustratorin und Theaterpädagogin. Als Primarlehrerin hat sie langjährige Praxiserfahrung, vorwiegend an Schulen mit integrativer Schulungsform. Sie erstellt und betreut Konzepte für Lese- und Schreibförderung, Feedback und Begabtenförderung. Web: www.IQESonline.net | www.schulentwicklung.ch
Nicole Steiner, MA, ist wissenschaftliche Mitarbeiterin, Autorin und Redaktorin IQES online und IQES Lernkompass, Mitglied Beratungsteam schulentwicklung.ch, Pädagogin, Psychologin, Illustratorin und Theaterpädagogin. Als Primarlehrerin hat sie langjährige Praxiserfahrung, vorwiegend an Schulen mit integrativer Schulungsform. Sie erstellt und betreut Konzepte für Lese- und Schreibförderung, Feedback und Begabtenförderung. Web: www.IQESonline.net | www.schulentwicklung.ch
Gerold Brägger, M.A., ist Leiter und Gründer der Plattform IQES online und des Beratungs- und Weiterbildungsinstituts schulentwicklung.ch. Er ist Erziehungswissenschaftler, Schulberater, Lehrerbildner, Autor von pädagogischen Fachbüchern und Lernmitteln sowie Redaktionsmitglied der Fachzeitschrift PÄDAGOGIK.
Arbeitsschwerpunkte: Schul- und Unterrichtsentwicklung, Evaluation, Digitale Medien in Schule und Unterricht, kompetenzorientierter Unterricht und selbstkompetentes Lernen, Schulleitung, Gute gesunde Schulen, Schulentwicklung in Netzwerken und Bildungsregionen.
Publikationsliste herunterladen
Web: www.IQESonline.net | www.schulentwicklung.ch
Publikationen von Gerold Brägger im Beltz Verlag
Gerold Brägger, M.A., ist Leiter und Gründer der Plattform IQES online und des Beratungs- und Weiterbildungsinstituts schulentwicklung.ch. Er ist Erziehungswissenschaftler, Schulberater, Lehrerbildner, Autor von pädagogischen Fachbüchern und Lernmitteln sowie Redaktionsmitglied der Fachzeitschrift PÄDAGOGIK.
Arbeitsschwerpunkte: Schul- und Unterrichtsentwicklung, Evaluation, Digitale Medien in Schule und Unterricht, kompetenzorientierter Unterricht und selbstkompetentes Lernen, Schulleitung, Gute gesunde Schulen, Schulentwicklung in Netzwerken und Bildungsregionen.
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Publikationen von Gerold Brägger im Beltz Verlag
Dr. Jens Lucht ist Leiter des Departments Wissensvermittlung am fög – Forschungsinstitut Öffentlichkeit und Gesellschaft/Universität Zürich. Er ist Dozent am Institut für Kommunikationswissenschaft und Medienforschung/UZH, am Soziologischen Institut/UZH und an der Weiterbildungsstelle der UZH. Web: www.foeg.uzh.ch
Dr. Jens Lucht ist Leiter des Departments Wissensvermittlung am fög – Forschungsinstitut Öffentlichkeit und Gesellschaft/Universität Zürich. Er ist Dozent am Institut für Kommunikationswissenschaft und Medienforschung/UZH, am Soziologischen Institut/UZH und an der Weiterbildungsstelle der UZH. Web: www.foeg.uzh.ch
Noëmi Barz arbeitet als Hilfswissenschaftlerin am fög – Forschungszentrum für Öffentlichkeit und Gesellschaft. Sie hat Kommunikationswissenschaften und Deutsche Literatur studiert und hat nebenbei Erfahrungen im Lokaljournalismus und in der Onlinekommunikation gesammelt. Zurzeit macht sie ihren Master in Empirischen Kulturwissenschaften an der Universität Zürich.
Noëmi Barz arbeitet als Hilfswissenschaftlerin am fög – Forschungszentrum für Öffentlichkeit und Gesellschaft. Sie hat Kommunikationswissenschaften und Deutsche Literatur studiert und hat nebenbei Erfahrungen im Lokaljournalismus und in der Onlinekommunikation gesammelt. Zurzeit macht sie ihren Master in Empirischen Kulturwissenschaften an der Universität Zürich.
Cybermobbing?
Opfer, Täter:innen
und Umfeld?
Betroffene
strafbar?
Cybermobbing
Lehrpersonen
Worum geht es?
Von Mobbing betroffene Menschen erleben tagtäglich Beleidigungen, Drohungen und Demütigungen. Die Angst vor körperlichen Angriffen und Gemeinheiten prägt ihren Alltag. Mobbing und Cybermobbing haben eine zerstörerische Wirkung, die Opfer oftmals noch jahrelang belastet und sogar bis zu Selbstmord führen kann.
Cybermobbing“: nur ein oft gebrauchter Begriff für ein bisschen Spaß und Hänselei oder eine Straftat? „Du Opfer!“: Alltägliche Umgangssprache oder abwertende, beleidigende, diskriminierende Haltung gegenüber anderen? Die Grenzen sind fließend: Von peinlichen Bildern im Chat über Lügen in Social Media-Posts hin zu Drohungen, die per Mail oder Messenger verschickt werden. Cybermobbing stellt Beleidigung, Belästigung und Gewalt online und macht sie damit grenzenlos! Kennst du Opfer? Täter:innen? Oder warst du eines von beiden vielleicht selbst schon? Wie verhältst du dich? Besser schweigen und wegsehen oder aktiv werden?
In dieser Lernumgebung geht es um eine vertiefte Auseinandersetzung mit diesen und weiteren Fragen. Dafür stehen euch Medienbeiträge und Aufgaben zur Auswahl. Am wichtigsten: offen für die Gefühle von andern sein, Respekt zeigen, einander zuhören und verstehen! Denn für Mobbing und Cybermobbing muss die Nulltoleranzgrenze gelten!
Alisha Lehmann, Schweizer Fussballerin
EMPÖRT – ONLINE-MISSBRAUCH
Fußballstars wie Wendie Renard, Jorginho, Alisha Lehmann, Karen Carney, Kai Havertz und Patrick Vieira erklären, welche verheerenden Auswirkungen Online-Missbrauch auf Fußballer, Trainer und Schiedsrichter haben kann und was getan werden sollte, um die Täter solcher hasserfüllten Taten zu stoppen.
Was ist Mobbing?
Mobbing ist bereits seit vielen Jahren als Problem bekannt. Verschiedenste Versuche wurden und werden unternommen, um dieses Phänomen zu bekämpfen. Trotzdem genügt das noch nicht. Was ist Mobbing und weshalb ist es immer noch so verbreitet? Die wichtigsten Fragen und Antworten zum Thema findest du in diesem Medienbeitrag.
Quelle | Titel | Hintergründe | Schwierigkeit |
---|---|---|---|
Mobbing in der Schule: Ich suche meine Mobber STRG_F-Reporterin Simone wurde gemobbt: ausgeschlossen, beleidigt und angegriffen von «Freundinnen». Das Ganze liegt zwar 20 Jahre zurück, trotzdem hinterlässt diese Zeit Spuren – bis heute. Wie wird man eigentlich zum Mobber und was kann man gegen Mobbing tun? Um das herauszufinden, macht Simone sich auf die Suche nach den Mobbern von damals. (29.01.19) Video: 25:48 |
Was ist Cybermobbing?
Unter Cybermobbing versteht man die Belästigung, Bedrängung, Verleumdung oder Bloßstellung von anderen Menschen über digitale Medien.
Es können Texte, Bilder oder Filme sein, die digital verbreitet werden und so die betroffenen Personen beschämen, bloßstellen, demütigen oder schikanieren.
Erklärvideo «Was ist Cybermobbing?»
Quelle: Digitale Helden – Video: 1:41. (01.10.19)
Cybermobbing-Quiz: Was weißt du bereits?
Einzelarbeit
Auf geht’s: Löse das Cybermobbing-Quiz. Wie sieht dein Ergebnis aus?
Kooperation
Partnerarbeit: Arbeitet in Zweierteams weiter.
- Welche Quizfragen konntet ihr korrekt lösen? Welche nicht? Was war schwierig, was eher einfach?
- Überlegt euch 1-2 Fragen zum Thema Cybermobbing. Sie müssen mit Ja/Nein oder mit einer Single Choice Auswahl beantwortbar sein. Notiert die Fragen sowie die Lösung (Ja/Nein oder Single Choice Auswahl) auf einem Blatt Papier.
Austausch im Plenum
Klassenquiz: Sammelt die Quizfragen aus der Partner:innenarbeit in der Klasse und spielt das Quiz mit den neuen, «selbstgemachten» Fragen noch einmal durch:
- Bildet Gruppen aus 4-5 Personen und verteilt euch in den Gruppen im Klassenraum.
- Die Lehrperson liest jetzt die gesammelten Quizfragen aus der Partner:innenarbeit vor. Nach jeder Quizfrage habt ihr zwei Minuten Zeit. Besprecht in der Gruppe, wie ihr antworten wollt und notiert eure Antwort gut lesbar auf einem Blatt Papier.
- Nach Ablauf der zwei Minuten strecken alle Gruppen ihre definitive Antwort auf dem Blatt Papier in die Luft. Die Gruppen, die richtig liegen, kriegen einen Punkt.
- Die Lehrperson notiert die erzielten Punkte und fährt mit der nächsten Frage fort, bis keine Quizfragen mehr übrig sind.
Quelle: Bundesamt für Kommunikation BAKOM
Wie berichten Medien über Cybermobbing?
Beiträge zum Thema Cybermobbing findet man in verschiedensten Medien. Während große Medienhäuser umfassende Recherchen betreiben und Reportagen veröffentlichen, bieten (auch) Soziale Medien wie Instagram und TikTok Betroffenen die Möglichkeit, sich direkt an die Öffentlichkeit zu wenden und ihre Geschichte zu erzählen.
In welchen Medienbeiträgen findest du welche Informationen? Wir haben die folgenden Medienbeiträge zu Cybermobbing geordnet, damit du einen besseren Überblick über die verschiedenen Informationsarten hast.
Journalistische Medien publizieren Beiträge, die von Redaktionen betreut und auf ihre Qualität geprüft werden. Ihr könnt euch für einen gemeinsamen Medienbeitrag entscheiden, den alle lesen. Oder ihr wählt unterschiedliche Texte aus, so dass jede:r einen anderen Text liest und ihr danach vergleichen könnt, wie unterschiedlich über Cybermobbing berichtet wird.
Quelle | Titel | Hintergründe | Schwierigkeit |
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Diese Cybermobbing-Fälle schockierten die Schweiz Das Thema Cybermobbing ist aktuell. Blick zeigt die Fälle von Internet-Prangern, die sich in den letzten Jahren in der Schweiz abgespielt haben. (06.08.22) | |||
Kampf gegen Cybermobbing: „Alleine schafft das niemand“ Jeder zehnte Grundschüler ist laut einer Umfrage schon mal Opfer von Cybermobbing geworden. Eltern und Lehrer sind oft überfordert. Was hilft Betroffenen? (02.04.21) | |||
Corona führte zu noch mehr Cybermobbing – nun gerät der Tatort Smartphone ins Visier der Politik Jugendliche leiden unter Mobbing in Chats und auf Social-Media-Plattformen – oft, ohne dass es das Umfeld merkt. Die Pandemie hat das Problem noch verschärft. Nun soll die Strafjustiz neue Möglichkeiten erhalten. (25.01.22) | |||
Berner Schulklasse lernt: So gefährlich ist Hass im Netz für Jugendliche 98 Prozent der Schweizer Jugendlichen sind in den sozialen Medien aktiv. Dort kursiert viel Hass – eine Gefahr für junge Leute. Mittlerweile sind auch Schweizer Schulen davon betroffen. Deswegen soll ein Kurs Aufklärung schaffen. (04.12.21) Video: 3:08 | |||
Cybermobbing: «Abschalten hilft nicht» Mitschüler stumm schalten, Nacktbilder hochladen: Gegen Mobbing im Digitalunterricht braucht es neue Regeln, sagt der Psychologe Herbert Scheithauer. (28.01.21) | |||
Viele Jugendliche betroffen: Cybermobbing ist „dauerhaftes Problem“ Fast zwei Millionen Schüler:innen sind laut einer Studie von Cybermobbing betroffen. Inzwischen handelt es sich um ein „dauerhaftes Problem“. Die Corona-Pandemie hat die Lage verschärft. (12.10. 22) | |||
Netzangriff – der Krimi zu Cybermobbing Was tun, wenn plötzlich private Fotos im Internet auftauchen? Dieses Problem hat die sechzehnjährige Clara im Krimi „Netzangriff“. Wie sie mit dieser Situation umgeht? Schau selbst! (19.04.13) Video: 44:00 |
Inhalte und Qualität von Social Media-Beiträgen unterscheiden sich stark, je nachdem wer Autor:in des Beitrages ist. Es finden sich qualitativ sehr gute Beiträge von einzelnen Personen, Fachpersonen, Fachstellen, Medienhäusern und Journalist:innen, ebenso aber auch einseitige Berichte und Fake News. Es ist wichtig, Social Media-Posts kritisch prüfen.
Quelle | Titel | Hintergründe | Schwierigkeit |
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How Mobbing feels like Beitrag, der Mobbing als körperliche Verletzung darstellt. | |||
Blogger gegen Mobber Gemeinsam ein Zeichen setzen. | |||
Meine Geschichte: 20 Min. Erfahrungsbericht In der Berufsschule wurde Tim gemobbt. Er wurde beleidigt und bedroht. (Video: 0:41) |
Cybermobbing: Recherchenteams auf der Jagd nach Fakten!
Kooperation
Wer gewinnt? Bildet aus eurer Vierergruppe zwei Recherchenteams, die für diese Aufgabe gegeneinander antreten.
Zeitvorgabe: Einigt euch auf eine Zeitvorgabe, die ihr für das Sammeln der Fakten einhalten müsst.
Denkt dran: Fakten sind überprüfte Sachverhalte und Tatsachen!
Kooperation
Ordnung schaffen: In diesem zweiten Schritt ordnet ihr die Fakten nach ihren Inhalten. Welche gehören zusammen? Welcher Titel oder Oberbegriff wäre passend? Wie viele Fakten habt ihr gesammelt. Erstellt eine Skizze! Ihr könnt die einzelnen Fakten auch ausschneiden, das erleichtert euch das Ordnen.
Kooperation
Präsentieren und vergleichen: Tauscht nun die Resultate aus der Recherchejagd in eurer Vierergruppe aus.
- Wo stimmen Fakten überein?
Auswahl: Aus der ganzen Sammlung eurer Vierergruppe sollt ihr jetzt gemeinsam eine Auswahl an 6 Fakten treffen, die aus eurer Recherchenjagd den Weg ins Plenum finden werden. Die folgenden Leitfragen können euch bei der Auswahl unterstützen:
- Welche Fakten findet ihr besonders bedeutsam, damit alle wissen, worum es bei Cybermobbing geht?
- Welche Fakten weisen auf das Problem der Anonymität von Täter:innen hin?
- Welche Fakten zeigen das Leiden der Opfer besonders deutlich auf?
- Welche Fakten sind für die Häufigkeit des Problems Cybermobbing besonders aussagekräftig?
- Welche Fakten zeigen Wege für den Kampf gegen Cybermobbing auf?
- Welche Fakten stimmen besonders nachdenklich?
Vorbereitung für den Austausch im Plenum: Notiert eure 6 recherchierten Fakten inklusive der Quellen auf je einem Postit.
Austausch im Plenum
Emotionen und/oder Fakten?
Hier findest du Informationen zur Verbreitung von Mobbing und Cybermobbing.
Quelle | Titel | Hintergründe | Schwierigkeit |
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Zahlen und Fakten zu Mobbing unter Schweizer Schüler:innen Wie stark ist Mobbing unter Schweizer Schüler:innen verbreitet? Wann handelt es sich um Mobbing? Wo und wie entsteht Mobbing? | |||
Gewalt unter österreichischen Schüler:innen Gewalt in der Schule ist immer wieder ein Thema in der öffentlichen Diskussion. Die Ausdrucksformen sind vielfältig; am häufigsten sind Mobbing in der Schule, Cybermobbing (das oft auch außerhalb der Schule stattfindet) und körperliche Attacken oder Auseinandersetzungen in oder außerhalb der Schule. Quelle: Bundesministerium Soziale, Gesundheit, Pflege und Konsumentenschutz, Wien: Ergebnisse der HBSC-Studie 2018 | |||
Cybermobbing bei Schüler:innen in Deutschland Eine empirische Bestandsaufnahme bei Eltern, Lehrkräften und Schülern/innen in Deutschland. (2013) | |||
Mobbingerfahrungen von Kindern und Jugendlichen im Schulalltag Die Thematik „Mobbing unter Schüler:innen“ rückt sowohl im öffentlichen als auch im wissenschaftlichen Kontext zunehmend ins Blickfeld. (2020) |
Quelle | Titel | Hintergründe | Schwierigkeit |
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Cybermobbing: Neue Studie zeigt rasanten Anstieg digitaler Hetze Ausgrenzen, fertigmachen, niederbrüllen sind vor allem im Internet immer häufiger werdendes Phänomen. (18.11.21) | |||
Studie zu Cybermobbing: Fast jeder fünfte Jugendliche betroffen Schüler sind immer mehr von Cybermobbing bedroht: Laut einer aktuellen Studie trifft es jeden fünften Jugendlichen. Und die Zahlen steigen. (12.10.22) | |||
Corona-Pandemie verschärfte Probleme mit Cybermobbing Im Vorfeld des Safer Internet Day wurde eine repräsentative Studie vorgestellt, laut der 17 Prozent der Jugendlichen bereits von dem Phänomen betroffen waren. (07.02.22) | |||
Karlsruher Studie: Bundesweit mehr als 1,8 Millionen Schüler von Cybermobbing betroffen Cybermobbing ist unter Jugendlichen weit verbreitet: Mehr als 1,8 Millionen sind laut einer Studie aus Karlsruhe davon betroffen. Lösungsansätze präsentierten die Studienmacher gleich mehrere. (12.10.22) |
Emotionen und persönliche Geschichten oder Zahlen und Fakten?
Einzelarbeit
Kleine Gedankenreise mit dir selbst: Notiere dir deine Gedanken zu folgenden Fragen:
Was denkst du, wie viele Kinder und Jugendliche sind in deinem Land ungefähr von Cybermobbing betroffen?
Kennst du aus deinem Umfeld konkrete Beispiele?
Erinnerst du dich daran, in welchen Medien (auch Social Media) du bereits Beiträge zum Thema Cybermobbing gesehen hast?
Kooperation
Gemeinsame Recherche auf Social Media-Plattformen:
Suche dir eine:n Tandem-Partner:in. Wählt nun eine Social Media Plattform aus und recherchiert zum Thema Cybermobbing (YouTube, Instagram, TikTok oder Facebook).
- Welche Strategie wendet ihr an, um das Thema zu recherchieren?
- Mit welchen Hashtags oder Suchbegriffen sucht ihr?
- Was für Ergebnisse erhaltet ihr? Erfahrt ihr daraus mehr zum Thema?
- Wann eignen sich Social Media zur Recherche, wann eher nicht?
- Wie glaubwürdig sind die Ergebnisse? Wie könnt ihr das prüfen?
Kooperation
Austausch in der Vierergruppe:
Bildet nun mit einem anderen Tandem eine Vierergruppe.
Jedes Gruppenmitglied wählt nun einen Beitrag aus den unterschiedlichen Kategorien aus und schaut ihn sich genauer an:
- (Online-)Medien
- Social Media
- Aktuelle Zahlen und Fakten
- Wissenschaftliche Publikationen
Tauscht euch anschliessend entlang der beiden folgenden Leitfragen über eure Beiträge aus den vier Kategorien aus:
- Welche Art von Quellen eignet sich eher dazu, nach Fakten und Zahlen zu suchen?
- Wo findet ihr vermehrt Emotionen und persönliche Geschichten?
Kooperation
Sucht für jede der oben genannten Arten von Quellen ein typisches Beispiel und schreibt euch auf, woran ihr erkennt, dass es typisch für diese Kategorie ist. Was stellt ihr dabei fest? Wo liegen die markantesten Unterschiede?
Austausch im Plenum
Diskutiert gemeinsam Vor- und Nachteile der verschiedenen Arten von Quellen. Überlegt euch, welche Quellen ihr nutzen würdet, um eine Präsentation zum Thema Cybermobbing zu erstellen. Zeigt euch gegenseitig eure Beispiele für emotionale Inhalte und Fakten und Zahlen aus den Vierergruppen und erklärt, weshalb ihr diese ausgewählt habt.
Cybermobbing im Ländervergleich
Kooperation
Kooperation
Vergleicht nun eure Resultate entlang der verschiedenen Kriterien. Was fällt dabei im Vergleich der drei Länder auf?
(Cyber)Mobbing geht uns alle an
Wer andere mobbt, hat oft das Ziel, sich selbst überlegen zu fühlen und seine Macht zu demonstrieren. Die Motive von Täter:innen sind dabei ganz unterschiedlich und reichen von purer Langeweile, eigenen Mobbingerfahrungen, Stress und Streit in der Klasse und/ oder dem Freundeskreis bis hin zu Neid, Hass und Rassismus. Betroffene Personen sind dabei nicht selten Menschen, die durch besondere Leistungen, Prominenz, Kreativität etc. auffallen. Da die Motive für Cybermobbing einer großen Willkür unterliegen, sind wir alle gefährdet, ausgeschlossen und gemobbt zu werden.
Weil Cybermobbing anonym im Internet verbreitet wird und schnell ein grosses Publikum finden kann, fühlen sich Opfer ausgeliefert. Sie sind schutzlos, während die Täter:innen sich im Schutz eines Pseudonyms verstecken können. Aber es sind nicht nur um die Täter, die eine Rolle spielen. Zuschauer:innen, die nicht eingreifen (und vielleicht «nur» «liken») unterstützen Cybermobbing.
Der beste Schutz vor Cybermobbing ist ein positives Klima in der Klasse und der Schule. Wo sich Kinder, Jugendliche und Lehrpersonen wohlfühlen und einander zuhören, fällt Cybermobbing weniger auf fruchtbaren Boden. Wenn wir uns auf einen Perspektivenwechsel einlassen, an eigene Erfahrungen anknüpfen und diese gegenseitig auch achten, fördern wir unser Verständnis füreinander und geben Cybermobbing keine Chance.
«Bis heute habe ich sie nicht vergessen. Die Schläge. Die Spuckaktionen. Die Verleumdungen. Die Lehrer, die sagten, dass ich es nie zu etwas bringen würde. Die Angst vor dem Schulweg und – noch schlimmer – der Weg nach Hause. Je länger, je mehr zog ich mich zurück. Ein Mechanismus, der auch heute noch existiert. Nach Jahrzehnten.“
Maja Schams
«Manche Menschen werden wie Abfall behandelt». Mobbing ist ein grosses gesellschaftliches Problem. Das haben die unzähligen Betroffenen bewiesen, die sich bei Blick in den vergangenen Tagen gemeldet haben. Einige Schicksale stellen wir hier stellvertretend vor.
Quelle: „Auch wir wurden gemobbt“. Blick, 27.10.21
Ein Videobeispiel
Ist ein Opfer von Mobbing je selbst Schuld? Gespräch mit einer Betroffenen und einem Experten. (22.03.17) Video: 10:06
Ein Interview
Cybermobbing hinterlässt traumatische Spuren: Interview mit Katharina Wissmann. (09.21) Audio: 18:00
Sich in die Perspektive von Opfern und Beteiligten hineinversetzen
(Cyber)Mobbing verändert das Leben aller Beteiligten und kann aus verschiedenen Perspektiven betrachtet werden. Warum wird jemand zu Täter oder Täterin? Und: bereuen diese ihre Tat zu einem späteren Zeitpunkt? Wie erleben Opfer Cybermobbing? Wie fühlen sich Familie und Freund:innen von betroffenen Personen?
Ein erster Schritt in die richtige Richtung ist ein achtsamer Umgang mit dem Wort «Opfer». Wenn das Wort «Opfer» herablassend («du Opfer») verwendet wird, wird das den schlimmen und einschneidenden Erfahrungen von gemobbten Menschen nicht gerecht. Diese Menschen haben Situationen erlebt, in denen ihnen auf unentschuldbare und teils unvorstellbare Art und Weise Gewalt angetan wurde – verbal, nonverbal oder körperlich. Wenn die Bezeichnung «Opfer» ins Lächerliche gezogen und beleidigend verwendet wird, missachtet man diese Gewalterfahrungen. Bereits in der Art und Weise, wie wir den Begriff «Opfer» verwenden, fängt (Cyber)Mobbing an oder kann bewusst verhindert werden!
Sicht von Opfern und Betroffenen
Wie erleben Opfer Cybermobbing? Wie geht es Ihnen dabei? Was für psychische Folgen hat (Cyber)Mobbing für sie?
Die Geschichte von Céline
Hass im Netz ist inzwischen Alltag. Im Internet sinkt die Hemmschwelle für Beleidigungen, denn diese sind in den sozialen Netzwerken auch anonym möglich. Doch wer steckt eigentlich hinter den Hatern im Netz? Was sind ihre Motive? Wir sprechen mit Betroffenen von Cybermobbing, die tagtäglich Hasskommentaren im Internet ausgesetzt sind, und holen Täter aus ihrer Anonymität heraus, um sie mit ihren Opfern zu konfrontieren.
Quelle: SAT1 – Video: 7:15. (21.12.21)
Quelle | Titel | Hintergründe | Schwierigkeit |
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«Meine Mitschüler haben mein Leben ruiniert» Die Schule geht wieder los, und für manche ist das der blanke Horror. In keinem anderen europäischen Land wird so viel gemobbt wie in der Schweiz. (26.08.21) | |||
Stars muntern neunjähriges Mobbingopfer auf Tausende Internetnutzer und Schauspieler wie Hugh Jackman reagieren auf ein erschütterndes Video und spenden mehr als nur Trost. (21.02.20) | |||
«Snapchat hat mein Leben gerettet» Raymond war 15 Jahre alt, als er sich das Leben nehmen wollte. Im Video redet der heute 17-Jährige über das jahrelange Mobbing und warum er seine Vergangenheit nun zu einem politischen Thema macht. (16.06.20) Video: 3:46 | |||
Cybermobbing – Angriff aus dem Netz Lijana Kaggwa hat 2020 bei der TV-Show Germany’s Next Topmodel teilgenommen und wurde Opfer von massiven Cybermobbing-Attacken. Ein Opfer von zwei Millionen Kindern und Jugendlichen in Deutschland. (23.11.21) Video: 28:38 | |||
Wie YouTuber Drachenlord in den Knast kam – ein Drama in 5 Akten Dieser Fall beschäftigt Deutschland: YouTuber Drachenlord muss für zwei Jahre ins Gefängnis. Begonnen hat es damit, dass er einen seiner Hater verletzt hat. Doch davor wurde er bereits jahrelang gemobbt. Ist er Opfer oder Täter? Das ist die Geschichte von Rainer Winkler, dem Drachenlord, in 5 Akten. | |||
Podcast zum «Drachenlord» – Die perfide Dynamik einer Hass-Geschichte In seinem Podcast «Cui Bono: Wer hat Angst vorm Drachenlord?» schildert Khesrau Behroz den eigentümlichen Fall des Youtubers Rainer W. und behandelt die raumgreifende Niedertracht von Cybermobbing. (09.01.23) Podcast: 3:23 | |||
Der Fall «Drachenlord»: Ein jahrelanges Martyrium in Deutschland – und niemand hält es auf Der YouTuber »Drachenlord« wird seit Jahren von einem Mob gequält, bedroht und belästigt. Nun hat er sich gewehrt und wurde zu einer Haftstrafe verurteilt. Ein katastrophales Versagen von Justiz, Medien und Gesellschaft. (27.10.21) |
«Du Opfer!»: Wie Alltagssprache verletzen kann
Einzelarbeit
„Du Opfer!“ So pöbeln immer wieder Jugendliche andere an.
Kennst du das?
Wird das Wort „Opfer“ in deiner Umgebung auch so gebraucht?
Wurdest du selber auch schon einmal als „Opfer“ in diesem abwertenden Sinn bezeichnet?
Tatsache ist: „Du Opfer!“ ist viel mehr als nur eine beiläufige Beleidigung.
In solch unachtsamen und nicht reflektierten Äußerungen, jemandem achtlos vor die Füße geworfen, sind die Wurzeln von Mobbing/ Cybermobbing bereits versteckt!
Was denkst du, löst diese Bezeichnung aus? Wie fühlen sich die so Angesprochenen? Was macht dieser Ausdruck mit ihnen?
Das Wort „Opfer“ hat in unserer Zeit zwei Bedeutungen (bekommen), die ganz unterschiedlich sind.
Lies den folgenden Beitrag dazu und notiere dir die drei wichtigsten Erkenntnisse, die du daraus ziehen kannst.
Kooperation
Arbeitet nun in einer Vierergruppe zusammen.
Tauscht eure persönlichen Erkenntnisse miteinander aus.
Wie sieht das bei euch aus? Ist der Begriff „Opfer“ im beleidigenden Sinn Teil eurer täglichen Umgangssprache?
Wer von euch hat die Auswirkungen dieser verletzenden Aussage schon einmal erfahren?
Was denkt ihr: wie setzt sich ein solcher Begriff in der Alltagssprache fest?
Kennt ihr ähnliche Aussagen? Schreibt sie auf. Versucht auch gleich in der Gruppe zu notieren, was diese Aussagen bewirken, welche Gefühle sie auslösen, was für Folgen sie haben können.
Falls dieser Begriff auch bei euch ein fester Bestandteil ist: wie könntet ihr ihn vermeiden?
Strategien und Möglichkeiten? Werdet gemeinsam kreativ und schreibt auch eure Lösungsvorschläge auf.
Austausch im Plenum
Tragt eure Ergebnisse nun ins Plenum zurück.
Nehmt euch vor allem auch Zeit für den Austausch eurer Lösungsvorschläge aus der Arbeit in den Viererguppen.
Wie wollt ihr weiter vorgehen? Was ist möglich?
Partnerpuzzle: Cybermobbing aus Sicht der Betroffenen
Kooperation
Vorbereitung: Bildet Vierergruppen nach dem Zufallsprinzip. Teilt euch so auf, dass sich zwei Schüler:innen den Videobeitrag A und die anderen zwei den Videobeitrag B vornehmen. Die Partner:innen sehen sich ihren Beitrag gemeinsam an.
Videobeitrag B:
Netzangriff – der Film über Cybermobbing
Klara verliert ihr Handy und plötzlich tauchen private Fotos von ihr im Internet auf. Wie wird sie damit umgehen? (30.06.17) Video: 44:12
Einzelarbeit
Notiere dir deine Gedanken zu folgenden Fragen:
- Welche Arten von Übergriffen erleben die betroffenen Personen? In welchen Formen zeigt sich Cybermobbing?
- Welche Gefühle lösen die Erlebnisse bei den betroffenen Personen aus?
- Wie äußern/ zeigen sich die Emotionen?
- Wie schätzt du die Täter:innen und ihre Beweggründe ein?
- Was macht der Videobeitrag mit dir persönlich? Welche Gefühle löst er bei dir aus? Wie denkst du darüber?
Kooperation
Kooperative Austauschphase: Die zwei Schüler:innen, die denselben Videobeitrag gesehen haben (A oder B), vergleichen ihre Ergebnisse, erweitern ihre Notizen und versuchen, eine gemeinsame Zusammenfassung zum Videoinhalt und den Ergebnissen ihrer Notizen zu erstellen.
Diskutiert anschließend auch die folgenden Fragen und notiert gemeinsame Stichworte:
Was können Betroffene tun, um sich gegen das Mobbing zu wehren?
Was sollten Betroffene auf keinen Fall tun?
Kooperation
Austausch in der Vierergruppe: Stellt euch nun zuerst gegenseitig die Inhalte eurer Videobeiträge vor und baut dabei auch die Notizen zu den Fragen ein.
Diskussion in der Vierergruppe: Diskutiert nun zu viert die folgenden Leitfragen:
- Welche Übereinstimmungen im Zusammenhang mit den Emotionen der Opfer gibt es?
- Inwiefern gleichen sich die Verhaltensmuster der Täter:innen?
- Gibt es Hinweise auf Familienmitglieder und Freund:innen der betroffenen Personen? Übereinstimmungen? Unterschiede?
Und zu euren Notizen aus der Zweierdiskussion:
- Was können Opfer tun, um sich gegen das Mobbing zu wehren?
- Was sollten sie auf keinen Fall tun?
Austausch im Plenum
Gemeinsame Sammlung: Stellt euch gegenseitig eure Vorschläge vor, wie Mobbing beendet werden kann. Sammelt Vorschläge, die die Mehrheit der Gruppe gut findet, auf einem Plakat oder Whiteboard. Diskutiert auch, was man keinesfalls tun sollte. Schreibt auch hier auf das Plakat oder Whiteboard alle Ideen auf, denen die Mehrheit der Gruppe zustimmt.
Die Sicht von Täterinnen und Tätern
Was erzählen Täterinnen oder Täter? Wie stellen sie ihre Geschichte dar? Waren sie selbst auch Opfer? Was machen sie heute anders? Und was empfehlen sie, um (Cyber)Mobbing zu verhindern?
Hey, ich bin Robin und ich war Täter
„Obwohl ich die Erfahrung als Opfer machen musste, bin ich auch zum Täter geworden. Schaut euch hier meine Geschichte an und nicht vergessen: Hinsehen, Hinhören und Mund aufmachen!“
Quelle: klicksafe – Video: 3:10. (07.02.17)
Erst wurde ich… dann habe ich gemobbt
Gesinas Schulzeit war nicht nur geprägt von Seitenscheitel und Röhrenjeans, sondern auch von Mobbing. Erst wurde sie selbst gemobbt, bis sie anfing zurückzuschießen. Lieber über andere lachen als über sich selbst.
Quelle: klicksafe – Video: 11:43. (21.06.22)
Quelle | Titel | Hintergründe | Schwierigkeit |
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«Ich war ein Mobber – und es tut mir nicht leid» Der 19-jährige Bündner João C. spricht offen über seine Taten als Mobber während der Schulzeit. «Vielleicht fiel mir das Mobbing leichter, weil ich nie Schuldgefühle empfunden habe», sagt er rückblickend. (27.10.21) | |||
«50 Prozent der Schüler im Kanton Zürich mobbten bereits» Opfer werden zu Tätern und umgekehrt: Dirk Baier forscht zu Cybermobbing unter Jugendlichen. (07.05.19) |
Versuch eines Perspektivenwechsel: Und die Täter:innen?
Kooperation
Teilt die vier verschiedenen Medienbeiträge, die sich mit der Sicht der Täter:innen befassen, untereinander auf. So bekommt ihr einen ausgewogenen und vielfältigen Mix aus verschiedenen Beiträgen.
Für die Weiterarbeit ergeben sich zwei Aufgaben.
Einzelarbeit
Kooperation
Austausch in der Gruppe: Der nun folgende Austausch umfasst zwei Schritte.
Schritt 1: Vergleicht eure Medienbeiträge mit Hilfe der Analysenotizen.
- Worin gleichen sich die Beiträge, worin unterscheiden sie sich?
- Wie unterscheiden sie sich bezüglich Qualität der Inhalte?
- Wie (ähnlich/ unterschiedlich) beschreiben sich die Täter:innen, bzw. wie werden sie beschrieben?
- Welcher Beitrag liefert euch am meisten Aussagen über Beweggründe von Cybermobbing?
- Versucht, gemeinsam eine Rangliste der Beiträge bezüglich der Antworten auf die Fragen zu erstellen. Welcher Beitrag ist am besten geeignet, um die Motive, die Rolle, die Persönlichkeit der Täter:innen vielfältig und mit hoher Qualität zu beleuchten?
Schritt 2: Persönliche Stellungnahmen
Tauscht eure Antworten aus.
- Wie lassen sich Cybermobbing-Fälle in einer Klasse verhindern?
- Was gibt es für präventive Massnahmen und Voraussetzungen?
- Kann ein gutes Klassenklima Cybermobbing verhindern?
- Was denkt ihr, braucht es, dass es einer Lehrperson und ihrer Klasse oder einer Gemeinschaft allgemein gelingt, Cybermobbing zu verhindern?
Macht euch Notizen zu euren wichtigsten Erkenntnissen für den anschließenden Austausch im Plenum. Notiert sie einzeln auf Postits.
Austausch im Plenum
Stellt euch eure wichtigsten Erkenntnisse vor.
Wo seht ihr Ansätze für erste Schritte in Richtung „Kein Cybermobbing in unserer Klasse?“
Packt ihr das gemeinsam an? Was braucht ihr? Wie wollt ihr vorgehen?
Sicht der Familien, Freundinnen und Freunde
Wie fühlen sich Familien, wenn sie erfahren, dass ihr Kind gemobbt wurde oder wird? Wie ergeht es Freunden und Freundinnen? Wofür engagieren sich Eltern, die Ihre Tochter wegen Cybermobbing verloren haben?
Die Eltern der verstorbenen Céline äußern sich in der «Rundschau» erstmals vor einer Kamera.
Quelle: Rundschau, (05.06.19). Video: 41:03
«Wir haben unsere einzige und geliebte Tochter wegen Cybermobbing verloren und haben es zu unserer Aufgabe gemacht, schonungslos drüber aufzuklären.“
Zitat: Candid und Nadya Pfister
Quelle: celinesvoice.ch, 27.10.21
Quelle | Titel | Hintergründe | Schwierigkeit |
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Suizid nach Cybermobbing: Zwei Jugendliche im Fall Céline verurteilt – Mutter kritisiert Nadya Pfister, die Mutter von Céline, wurde durch den Fall zu einer Aktivistin gegen Cybermobbing. Sie plant eine politische Kampagne – und kritisiert die Justiz. (13.04.19) | |||
Widerliches Mobbing an einer Schule in Niedersachsen Todkranker Junge von Klassenkameraden verprügelt: Sie wollten angeblich nur mal sehen, „ob Einar wirklich stirbt“. (09.07.22) | |||
Cyber-Mobbing: Was tun, wenn mein Kind andere schikaniert? Nicht nur Opfer, sondern auch Täterinnen und Täter brauchen Unterstützung. Wie Eltern damit umgehen können, wenn das eigene Kind andere online mobbt. (05.10.22) |
Familie und Freund:innen: Rollenspiel
Einzelarbeit
Notiere dir deine Gedanken zu folgenden Fragen:
- Wie fühlen sich Eltern und Freunde, wenn sie erfahren, dass ihr Kind gemobbt wurde?
- Kennst du Personen, die gemobbt werden/ wurden? Wie erging es ihrer Familie? Ihren Freund:innen? Ihrem Umfeld?
Kooperation
Suche dir ein:e Tandem-Partner:in. Diskutiert folgende Fragen und notiert Stichworte:
- Was können Freund:innen tun, um Personen zu unterstützen, die gemobbt werden?
- Was können Eltern tun, um Personen zu unterstützen, die gemobbt werden?
- Was sollten Freund:inen und Familie auf keinen Fall tun?
Kooperation
Kleines Rollenspiel
Bildet nun Vierergruppen. Denkt euch ein kurzes Theaterstück (maximal 3 Minuten) aus, indem Freund:innen und/oder Familie einer betroffenen Person vom Cybermobbing erfahren und die Person darin unterstützen, das Cybermobbing zu beenden. Führt euch eure Theaterstücke gegenseitig vor.
Freiwilliger und achtsamer Erfahrungsaustausch
Einzelarbeit
Stille Gedankenreise: Mache dir in Ruhe Gedanken und Notizen zu folgenden Fragen:
- Kennst du eine Person, die in irgendeiner Weise von Cybermobbing betroffen ist oder war? Vielleicht hilft dir auch das Übersichtsblatt zu den verschiedenen Rollen in einer Mobbingsituation.
- Hast du selbst schon Cybermobbing erlebt?
- Möchtest du in dieser Gruppe über deine Erfahrungen zu diesem Thema sprechen? Gibt es Themen, die du nicht ansprechen möchtest?
- Wie müsste dieses Gespräch sein? Was bräuchtest du? Was würde dir helfen?
Kooperation
Partnerdiskussion: Suche dir eine:n Austausch-Partner:in. Diskutiert folgende Fragen und notiert dabei Stichworte:
- Sprecht ihr mit Freund:innen über das Thema Cybermobbing?
- Wie wohl fühlt ihr euch in eurer Schulklasse/Gruppe? Was braucht ihr, um euch wohlzufühlen?
- Geht ihr in eurer Schulklasse/Gruppe respektvoll miteinander um? Was bedeutet „Gegenseitiger Respekt“ für euch?
- Gibt es in eurer Schulklasse/Gruppe Cybermobbing?
- An welche Personen könnt ihr euch wenden, wenn ihr gemobbt werdet oder Cybermobbing beobachtet?
Nehmt nun noch das Übersichtsblatt „Rollen im Mobbing“ zur Hand.
Die verschiedenen Rollen in einem Cybermobbingprozess ermöglichen noch einen weiteren Denkschritt:
In welcher/ welchen der verschiedenen Rollen wart ihr bereits?
Wie ist es euch dabei ergangen? An welche Gefühle in dieser Rolle könnt ihr euch erinnern?
Austausch im Plenum
Austausch:
Tauscht euch nun mit Hilfe eurer Notizen aus der Partner:innenarbeit im Plenum aus und erstellt ein Bild eurer Klasse:
Wie wohl fühlt ihr euch in eurer Schulklasse/Gruppe?
Geht ihr in eurer Schulklasse/Gruppe respektvoll miteinander um?
Möchtet ihr am Umgang miteinander etwas ändern? Wenn ja, was? Und wie? Was braucht ihr dafür?
Du bist nicht allein: Hole dir Hilfe und wehre dich.
Bist du selbst betroffen von Cybermobbing?
Kennst du jemanden oder weißt du von jemandem, der gemobbt wird?
Das Problem „Cybermobbing“ löst sich nicht von allein. Unterstützung und Hilfe sind deshalb wirklich wichtig!
Hol sie dir! Hier findest du Hinweise und Tipps dazu!
Tipps für Betroffene von Cybermobbing
Wenn du etwas Verletzendes gelesen oder gesehen hast, brennt es sich in dein Gedächtnis ein und du fühlst dich schlecht, bist verzweifelt und kannst nur noch daran denken. Es ist aber wichtig, dass du dich davon ablenkst, denn es gibt es trotzdem viele Dinge, die schön sind und dir gut tun. Geh raus in die Natur, gönn dir was (Kino?), besuche Freunde oder schau dir aufmunternde Videos an. All das bringt dich erst mal auf andere Gedanken und mit etwas mehr Kraft kannst du dann die nächsten Schritte planen.
Vielleicht glaubst du, du kannst deine Probleme allein lösen. Vielleicht schämst du dich auch dafür, dass du fertiggemacht wirst oder traust dich nicht, mit deinen Eltern zu sprechen, weil du Angst vor noch mehr Stress oder Medienverbot hast. Meistens tut es aber gut, sich jemandem mitzuteilen, und bei vielen Fällen von Mobbing braucht es Erwachsene, die sich einschalten. Wenn du dir aber lieber erst einmal anonym Rat holen willst, dann wende dich an eine der untenstehenden Hilfenummern aus deinem Land.
Lerne, wie du Kopien von unangenehmen Nachrichten, Bildern oder Online- Gesprächen machst. Sie werden dir helfen, anderen zu zeigen, was passiert ist, und können helfen, Täter:innen zu ermitteln (z. B. an deiner Schule, deinem Internetanbieter oder sogar der Polizei).
Du kannst Beleidigungen, Hass-Postings und gemeine Bilder direkt in den Diensten melden, in denen sie auftauchen. Facebook, WhatsApp, Instagram, YouTube und andere Netzwerke bieten Möglichkeiten, Dinge oder Personen zu melden und zu blockieren.
Verteidige dich clever! Beleidige nicht zurück, denn das löst euren Konflikt nicht. Sage oder schreibe direkt, was dich verletzt und formuliere es ganz klar und deutlich: „Es verletzt mich, dass…“, „Es geht mir schlecht, weil…“, „Ich will, dass es SOFORT aufhört!“. Am besten beziehst du zur Unterstützung Freund:innen mit ein. Wichtig ist auch, dass du dich über gesetzliche Bestimmungen informierst, denn wenn jemand ungefragt Bilder von dir verbreitet, ist das eine Verletzung des „Rechts am eigenen Bild“. Wenn dich jemand beleidigt, dann erfüllt das den Straftatbestand der „Beleidigung“.
Und vergiss nicht: Kein Mensch hat das Recht, dich zu verletzen und zu beleidigen. Du bist toll so, wie du bist!
Quelle: klicksafe.de / https://www.klicksafe.de/cybermobbing
Quelle | Titel | Hintergründe | Schwierigkeit |
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Tipps gegen Cybermobbing Was kannst du tun, wenn du Opfer von Mobbing bist? Hol dir zum Beispiel Hilfe bei Beratungsstellen. Sprich mit Menschen, denen du vertraust. Hier findest du konkrete Tipps. (03.03.23) Video: 3:18 | |||
Opfer von Cybermobbing: richtig reagieren Du wurdest im Internet/per Handy angegriffen, beleidigt oder bloßgestellt. Trifft diese Aussage auf dich zu, ist es wichtig, dass du rasch reagierst. Hier findest du Maßnahmen, wie du dich wehren kannst. | |||
Cybermobbing: Lijana wehrt sich gegen die virtuelle Gewalt Wie viel Hass kann ein Mensch ertragen? Lijana wurde im Internet angefeindet, beschimpft und beleidigt. Doch sie hat sich entschieden, kein Opfer zu sein und sagt dem Hass im Netz den Kampf an. Dokumentation in drei Teilen. (30.11.22) | |||
Hate über Social Media: So wehrst du dich! Mobbing im Internet – kennst du das? Jasmin von Juuuport hat Tipps, falls du von Mobbing im Netz betroffen bist. Das Wichtigste: Du musst da nicht allein durch, es gibt Hilfe! (31.01.21) Video: 7:23. | |||
Tipps für Betroffene von Cybermobbing Liegt ein Cybermobbing-Fall vor, muss so schnell wie möglich gehandelt werden, um dem Leiden der betroffenen Person ein Ende zu bereiten. | |||
Cybermobbing – blossgestellt und fertiggemacht Cybermobbing umfasst wiederholte Online-Attacken mit dem Ziel, jemanden zu beleidigen oder zu belästigen: Das können peinliche Bilder sein, die im Klassenchat auftauchen, gemeine Gerüchte, die auf Social-Media-Kanälen gepostet werden oder gar Droh-Nachrichten per Mail oder Messenger-Dienst. Was vielleicht als kleine Hänselei beginnt, kann gravierende Folgen haben. Oft trauen sich die Opfer nicht, darüber zu sprechen. Deshalb ist es wichtig, Kinder und Jugendliche früh zu sensibilisieren, Signale ernst zu nehmen und einzuschreiten. Nicht zuletzt müssen Heranwachsende wissen, dass Cybermobbing strafbar sein kann. | |||
Was tun gegen Cybermobbing? Wann handelt es sich um Cybermobbing? Was sagt das Gesetz? Infos und Hilfe findest du hier. | |||
HILFE BEI Mobbing – Fachstelle für Schulen und Eltern Diese Website richtet sich an Eltern, Lehrpersonen und Schulleitende, – mit vielen Informationen zu den verschiedenen Formen von Cybermobbing und was dagegen konkret getan werden kann. Auch für Schüler:innen sehr wertvoll! | |||
«Tragt Konflikte in der realen Welt aus» Ein Cybermobbing- Fall rüttelt auf. Die Polizei ermittelt. Und Mobbing-Expertin Ines Bodmer rät Jugendlichen, ihre Konflikte Face to Face auszutragen. (09.10.17) | |||
Hass im Netz Drei TikToker erzählen ihre Tipps, wie sie mit beleidigenden Kommentaren und Nachrichten klarkommen – und welche sie zur Anzeige bringen würden. (21.11.22) |
Trag Sorge zu dir!
Einzelarbeit
Kooperation
Arbeitet nun als Zweierteam weiter. Stellt euch gegenseitig eure Antworten auf dem Frageblatt vor.
Schaut euch gemeinsam den Filmbeitrag an.
Trag Sorge zu dir – für dich und die Menschen um dich herum
Inhaltlich geht es im Film um die zehn Schritte der psychischen Gesundheit. Diese werden anhand alltäglicher Situationen dargestellt, so dass sie für Menschen in allen Lebenslagen verständlich und auch umsetzbar sind.
Video: 2:48 (16.05.21) Quelle: Berner Gesundheit
Und wie schaut ihr dafür, dass es euch gut geht?
Wie achtet ihr auf eure psychische Gesundheit?
Notiert eure Stichworte für den anschliessenden Austausch im Plenum auf einzelne Postits.
Austausch im Plenum
Gemeinsame Diskussion:
Gibt es bestimmte Dinge, die bei besonders vielen von euch Stress auslösen?
Gibt es Strategien, mit Stress umzugehen, die längerfristig zu mehr Problemen führen?
Bei welchen Anzeichen von Stress sollte man sich Hilfe holen?
Wie achtet ihre auf eure psychische Gesundheit? Was hilft euch? Stellt euch eure Post-it-Stichworte vor.
Wie könnt ihr euch gegenseitig unterstützen?
Gemeinsam gegen Cybermobbing: Gemeinsame Tippsammlung für alle!
Einzelarbeit
Sich in diese doch sehr unterschiedlichen Rollen einzudenken, ist nicht ganz einfach und erfordert einiges an Empathie (Einfühlungsvermögen). Und genau darum geht es jetzt.
Kooperation
Kooperation in der Dreiergruppe: Schneidet die einzelnen Bilder zuerst aus, damit ihr für die folgenden Schritte ein gemeinsames Kartenset habt. Legt das Bild der von Mobbing betroffenen Person kurz weg, stapelt die restlichen 6 Karten aufeinander und dreht den Stapel anschließend um.
Zieht nun nacheinander je 2 Karten. Zeigt sie einander nicht!
Einzelarbeit
Tipps: Recherche und eigenen Sammlung:
Schritt 1: Notiere gute Tipps zu den beiden Rollenkarten auf das Aufgabenblatt.
Das geht am besten, wenn du versuchst, dich in diese Rolle hineinzuversetzen. Wie fühlt sich diese Person? Was denkt sie? Was braucht sie? Vielleicht kennst du diese Rolle auch aus eigener Erfahrung?
Schritt 2: Schau dir unterschiedliche Beiträge aus den Medienbeiträgen an. Sammle Tipps für deine beiden Rollenkarten und ergänze deine Notizen.
Kooperation
Austausch und gemeinsame Weiterarbeit:
Legt eure Karten nun wieder zurück auf den Stapel, mischt sie und dreht den Stapel wieder um.
Zieht nun eine Karte und berichtet euch über die dazu passenden Tipps. Einverstanden? Fehlt da noch was?
Diejenige Person, zu der die Rollenkarte gehört, ergänzt ihre eigenen Notizen mit allfälligen weiteren aus der Gruppendiskussion.
Die letzte (und besonders wichtige) Karte: Das Opfer/ der/ die Betroffene
War jemand aus eurer Dreiergruppe schon einmal selbst betroffen?
Mag diese Person etwas darüber erzählen? Welche Tipps haben/ hätten ihr geholfen?
Erarbeitet gemeinsam Tipps für eine von Mobbing/ Cybermobbing betroffene Person und schreibt sie auf eure Aufgabenblätter.
Wählt anschließend zwei Medienbeiträge aus und schaut sie euch gemeinsam an. Ergänzt dann eure Notizen!
Austausch im Plenum
Unsere Tippgalerie:
Schneidet nun die von euch einzeln und in der Gruppe bearbeiteten Rollen als horizontale Streifen aus und platziert alle gleichen Rollenbilder beieinander als Galerie.
Schaut euch eure Ergebnisse an. Wo seht ihr Gemeinsamkeiten in den formulierten Tipps? Wo gibt es interessante Unterschiede, die sich ergänzen und/ oder zur Diskussion anregen?
Unsere Tippsammlung:
Teilt euch nun in 7 Gruppen ein und verteilt euch auf die 7 Rollenbilder und die dazu erarbeiteten Tipps aus der ganzen Klasse. In diesen 7 Gruppen erarbeitet ihr nun ein A3-Blatt. Darauf gehören das Rollenbild und eine Zusammenfassung der gesammelten Tipps aus allen Gruppen.
Nun habt ihr eine wirklich fundierte Sammlung an Tipps für alle an Mobbing/ Cybermobbing beteiligten Personen.
Macht etwas daraus und stellt sie als wichtige Informationen möglichst vielen Menschen zur Verfügung!
Welche Handlungen beim Cybermobbing sind strafbar?
Im Internet wird beleidigt, bedroht, bloßgestellt. Die Inhalte verbreiten sich rasant, sie zu löschen ist zeitaufwändig, oft gar unmöglich. Und die Täter:innen bleiben häufig in der Anonymität versteckt.
Das ist für die Opfer oft unerträglich. Vieles, was beim Cybermobbing geschieht, ist aber strafbar. Das hilft vielleicht auch den Betroffenen.
Je nach Land unterscheidet sich deutlich, ob Cybermobbing eine Straftat ist und welche Konsequenzen auf Täter:innen zukommen. Ist es beispielsweise verboten, andere in Chats zu beleidigen? Kann man dafür ins Gefängnis kommen? Welche Strafen drohen?
Cybermobbing: Minderjähriger Schüler zu Schmerzensgeld verurteilt. Ein Rechtsanwalt infromiert (08.12.15) Video: 3:47
Quelle | Titel | Hintergründe | Schwierigkeit |
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Gesetz gegen Cybermobbing: Japan bestraft Hass im Netz mit Gefängnis Ein Jahr Gefängnis, wenn man andere Menschen im Internet anfeindet. Dieses scharfe Gesetz gilt neu in Japan. (20.06.22) | |||
«Mit meiner Erfahrung kann ich Hilfe anbieten» Zwei Politikerinnen gründen einen Verein für Opfer von Cybermobbing. Beide haben Erfahrungen mit Hasskommentaren und Shitstorms. (04.12.16) | |||
Japan geht rechtlich gegen Cybermobbing vor Wer bisher in Japan Hasskommentare im Netz veröffentliche, musste nur mit einer geringen Strafe rechnen. Nach dem Tod einer jungen Frau sind die Regeln nun deutlich schärfer. (07.07.22) | |||
Cybermobbing: Darum verzichtet der Bundesrat auf eigenen Gesetzesartikel Das heutige Strafrecht schützt Opfer von Mobbing ausreichend. Aus Sicht des Bundesrates gilt das auch für Taten im Internet. Denn das Problem ist, dass das Recht nicht durchgesetzt werden kann. (19.10.22) | |||
Braucht es ein Gesetz gegen Cybermobbing? Mobbing und Cybermobbing sind weit verbreitet. Wird das Strafgesetz dem Phänomen gerecht oder braucht es einen neuen Straftatbestand Cybermobbing? Experten sind sich nicht einig. (26.02.2020) | |||
Anti-Folter-Experte hilft im Kampf gegen Cybermobbing Cybermobbing soll unter Strafe gestellt werden, verlangen die Prix-Courage-Preisträger Nadya und Candid Pfister. Sie sind die Eltern von Céline, die sich wegen Cybermobbing das Leben nahm. Jetzt erhalten sie Hilfe von Nils Melzer, Uno-Experte für Folter. (21.11.20) | |||
Cybermobbing: Diese Strafen erwarten die Täter Cybermobbing kann empfindliche Strafen nach sich ziehen. Dabei können ganz unterschiedliche Straftatbestände relevant werden, denn Cybermobbing stellt oft eine Vermengung verschiedener Straftaten dar. (27.0920) |
Cybermobbing selbst gilt in der Schweiz (noch) nicht als eigenständige Straftat. Cybermobbing weist aber verschiedene Aspekte auf, die in der Schweiz strafbar sind. Zum Beispiel: Erpressung, Nötigung, Körperverletzung, Drohung, üble Nachrede, Verleumdung, Beschimpfung, unbefugtes Eindringen in ein Datensystem, Datenbeschädigung, Verletzung des Geheim- oder Privatbereichs durch Aufnahmegeräte, unbefugtes Beschaffen von Personendaten, und andere. Dadurch ist es durchaus möglich, Täter:innen bei Cybermobbing auch entsprechend zu bestrafen.
Schweizerische Kriminalprävention
Cybermobbing
Strafrecht schützt ausreichend vor Mobbing
Das geltende Strafrecht schützt Mobbing-Opfer ausreichend. Dies gilt sowohl für Mobbing-Handlungen im Internet als auch für Taten in der analogen Welt. (19.10.22)
Parlamentarische Initiative: Neuer Straftatbestand Cybermobbing
Initiativtext, um das Strafgesetzbuch mit dem Straftatbestand „Cybermobbing“ zu ergänzen. (11.06.20)
In Deutschland ist Cybermobbing aktuell kein eigenständiger Strafbestand. Trotzdem können viele zum Cybermobbing gehörige Handlungen nach geltendem Recht und Gesetz strafbar sein, da sie das im Grundgesetz verankerte allgemeine Persönlichkeitsrecht betreffen.
Kurzinformation Straftatbestand Cybermobbing
In Deutschland wurde bislang kein besonderer Straftatbestand für Mobbing/Cybermobbing eingeführt. Allerdings können nach geltendem Recht Verhaltensweisen des Mobbings oder Cybermobbings strafbar sein, was vielen jugendlichen Tätern und Täterinnen nicht bewusst ist. (14.10.16)
Cybermobbing kann strafbar sein
Im scheinbar anonymen Netz fällt es manchen leicht, andere zu beleidigen und anzugreifen. Dieses so genannte Cybermobbing kann jeden treffen. Doch Cybermobbing kann strafbar sein.
In Deutschland existiert bis dato kein eigenständiger Straftatbestand für Cybermobbing. Trotzdem können viele zum Cybermobbing gehörige Handlungen nach geltendem Recht und Gesetz strafbar sein, da sie das im Grundgesetz verankerte allgemeine Persönlichkeitsrecht betreffen.
Seit dem 1.1.2016 ist Cybermobbing in Österreich eine Straftat (§ 107c StGB). Gleichzeitig können bei Fällen von Cybermobbing auch weitere Straftatbestände erfüllt werden, wie zum Beispiel Nötigung oder Beleidigung.
Straftat Cybermobbing in Österreich
Seit dem 1. Jänner 2016 ist «Cyber-Mobbing» strafbar. Der im Strafgesetzbuch (StGB) verwendete Titel des Delikts lautet «Fortdauernde Belästigung im Wege einer Telekommunikation oder eines Computersystems». (05.01.23)
Was sagt das Gesetz zu Cybermobbing?
Fortdauernde Belästigung im Wege einer Telekommunikation oder eines Computersystems
Beleidigungen auf Facebook oder Veröffentlichen peinlicher Fotos gelten nun als Straftatbestand. Wer im Internet Lügen über andere Personen auf Facebook verbreitet oder jemanden über WhatsApp beschimpft, dem drohen seit 1. Jänner 2016 harte Strafen.
Infografik zu Cybermobbing in eurem Land!
Kooperation
Diskussion in der Dreiergruppe: Bildet eine Dreiergruppe und diskutiert die beiden folgenden Fragen:
- Was denkt ihr, wie wird Cybermobbing in eurem Land bestraft? Notiert eure Vermutungen.
- Können Jugendliche für Cybermobbing ins Gefängnis wandern?
Kooperation
Gemeinsame Recherche: Teilt in einem nächsten Schritt die Medienbeiträge zu eurem Land unter euch auf und versucht herauszufinden, ob ihr mit euren Vermutungen richtig liegt. Notiert euch alle Straftaten in Zusammenhang mit Cybermobbing und alle möglichen Konsequenzen in einer Tabelle.
Einzelarbeit
Kleines Studium: Für die nächste Aufgabe brauchst du ein wenig Vorwissen zum Thema „Infografik“. Schau dir unter dem Link „Was ist eine Infografik?“ an, was das Ziel eurer Arbeit ist.
Und noch zum Tool: Mit Canva arbeitet ihr mit einem kostenlosen, webbasierten und auch kollaborativ nutzbaren Tool, mit dessen Hilfe man optisch gelungene und anspruchsvoll gestaltete Grafiken und Layouts kreieren kann. Canva ist damit zwar einerseits ein klassisches Grafiktool, erleichtert die Arbeit aber durch unzählige Vorlagen für alle Verwendungszwecke. Das macht die Nutzung motivierend und einfach.
Kooperation
Los geht’s: Ihr entwickelt eine Infografik rund um das Thema Cybermobbing und die Strafbarkeit in eurem Land. Sammelt dafür zuerst alle relevanten Informationen, die ihr darstellen wollt. Arbeitet mit Bildern (achtet darauf, dass ihr sie auch veröffentlichen dürft), versucht schlagkräftige Aussagen zu Straftat und Konsequenzen aufzuzeigen!
Eure Infografik soll zur Lektüre animieren, aber auch die wichtigsten Fakten und Informationen rund ums Thema zusammenfassen!
Austausch im Plenum
Austausch: Macht nun eine Ausstellung mit euren Infografiken. Gebt euch gegenseitig Feedback.
Gemeinsam gegen Cybermobbing
Cybermobbing geht uns ausnahmslos alle an! Es muss selbstverständlich sein, sich gegen Cybermobbing auszusprechen und einzusetzen. Es macht einen Unterschied, ob wir wegschauen oder den Mund aufmachen und den Opfern zur Seite stehen.
Wie kann Cybermobbing verhindert werden? Und wie gelingt es einzelnen Personen oder Gruppen, sich auch für die Sensibilisierung gegenüber dem Thema stark zu machen? Welche Aktionen und Projekte gibt es, um aktiv zu werden und etwas bewirken zu können?
«Jenseits von richtig und falsch liegt ein Ort. Dort treffen wir uns.» (Rumi)
Hashtags gegen Cybermobbing
#stoppmobbing #stoppcybermobbing #gegenmobbing #hassimnetz #cybermobbing #mobbing #mobbingopfer #stopptmobbing #antimobbing
Rap-Video gegen Cybermobbing: (26.03.19) Video: 5:28
Aktion #SayHi: Europa tanzt gemeinsam gegen Cybermobbing
#SayHi ist eine europaweite Aktion. Melodie und Tanz sind überall gleich, in jedem Land singt aber ein anderer Sänger oder eine andere Sängerin in der eigenen Landessprache. Die wichtige Botschaft dahinter lautet: «Nein zu Mobbing und Ja zu Freundschaft und Frieden!» (28.10.22) Video: 3:28
Aktionen und Kampagnen in der Schweiz
Mit einer Sensibilisierungskampagne gegen Cybermobbing versucht die «Stiftung Elternsein», auf die gefährlichen Folgen von Cybermobbing aufmerksam zu machen, Kinder und Jugendliche dahingehend zu unterstützen, dass sie lernen, Verantwortung zu tragen und sich bewusst zu werden, wie viel Leid ein abschätziger Kommentar, eine beleidigende Zeile, eine Drohung oder ein geteiltes Bild anrichten können.
#standup – Initiative gegen Mobbing
Pro Juventute hat in Kooperation mit RADIX Schweizerische Gesundheitsstiftung, dem Schulsozialarbeitsverband (SSAV) und dem Verband Schulleiterinnen und Schulleiter Schweiz (VSLCH) diese Initiative gegen Mobbing ins Leben gerufen.
Kein Mobbing bei uns: Meldeplattform gegen Mobbing von Pro Juventute
Etwa jeder vierte Jugendliche gibt an, schon einmal gemobbt worden zu sein – häufig geschieht das übers Handy. Mobbing findet oft in einer Gruppe statt. Genau auf diese fokussiert sich jetzt ein Pilot-Projekt von Pro Juventute. Eine neue Meldeplattform soll die «Mitläufer» abholen.
Aktionen und Kampagnen in Deutschland
Unter diesem Motto haben sich sechs Partnerprojekte zusammengetan, um jeweils im November ein Zeichen gegen Cybermobbing zu setzen. Anlass ist der internationale „Behaupte Dich gegen Mobbing!“-Tag, der jährlich begangen wird. Mit einer Online-Kampagne sollen junge Menschen, Eltern und Pädagog:innen über Cybermobbing und mögliche Hilfestellen informiert und für das Thema sensibilisiert werden.
Name Changer: Kicker gegen Mobbing
Beim Hero Cup tragen Spieler auf den Trikots nicht ihren echten Namen, sondern Spitznamen, mit denen sie früher gehänselt wurden. Damit zeigen sie Kindern und Jugendlichen, dass selbst Helden von Mobbing betroffen sind und geben ihnen das Allerwichtigste in dieser Situation: mehr Selbstbewusstsein und neuen Mut. Eine Aktion von Jung von Matt mit dem Deutschen Kinderhilfswerk.
AKTION-TU-WAS: Initiative der Polizei für mehr Zivilcourage
Cybermobbing ist kein Spaß. Mach den Mund auf und hilf der betroffenen Person
Aktionen und Kampagnen in Österreich
Internationaler Tag gegen Gewalt und Cybermobbing in der Schule
Die UNESCO Mitgliedsstaaten haben den ersten Donnerstag im November zum Internationalen Tag gegen Gewalt und Mobbing in der Schule, inklusive Cybermobbing erklärt. (04.11.21)
Ziel der präventiven Kampagne ist es, Jugendliche darüber aufzuklären, welche Konsequenzen unverantwortliches Handeln im Netz haben kann – und dass das Internet kein rechtsfreier Raum ist. (28.03.22)
Etwas tun gegen Cybermobbing: #Informationen und Aktionen!
Einzelarbeit
Kleine, persönliche Gedankenreise: Notiere deine Gedanken entlang der folgenden Fragen:
- Erinnerst du dich, wie, wo, durch wen du zum ersten Mal über Cybermobbing informiert wurdest?
- Hast du das Gefühl, über Cybermobbing, die verschiedenen Formen, den Hintergrund von Täter:innen, das Leiden der Betroffenen, das Verhalten der verschiedenen in den Prozess integrierten Personen und mögliche Strafen ausreichend informiert zu sein? Wenn nicht, wo brauchst du Informationen, um dich auch sicher zu fühlen?
- Bist du in den Medien (inklusive Social Media) schon einmal auf eine Aktion gegen Cybermobbing aufmerksam geworden?
- Hast du bereits aktiv an einer Aktion/ Kampagne gegen Cybermobbing teilgenommen oder eine solche ins Leben gerufen? Wenn ja, welche Erfahrungen hast du gemacht?
Visualisierung: Erstelle ein Mindmap oder ein kleines Übersichtsplakat, das deinen Wissens- und Erfahrungshintergrund zu Cybermobbing möglichst umfassend darstellt.
Kooperation
Austausch zu zweit:
1. Nehmt euch zuerst ein paar Minuten Zeit, um euch die Visualisierung eurer Austauschpartnerin/ eures Austauschpartners in Ruhe anzuschauen. Was fällt euch auf? Habt ihr Fragen?
2. Gebt euch nun gegenseitig ein kurzes Feedback und tauscht euch anschließend aus: Klärt Fragen, erweitert euer Wissen und vergleicht auch die Antworten auf die Fragen der Gedankenreise.
3. Klärt nun gemeinsam auch noch die folgenden Fragen:
- Ist Cybermobbing ein Gesprächsthema, über das ihr mit euren Freund:innen sprecht?
- Wird in den Schulen, aber auch an anderen Orten wie Vereinen usw. genügend über Cybermobbing informiert?
- Ist Cybermobbing in den Medien (inklusive Social Media), die ihr nutzt, ein Thema?
Kooperation
Weiterarbeit in der Vierergruppe: Bildet nun mit einem anderen Duo eine Vierergruppe.
Recherchiert dann auf euren bevorzugten Social-Media-Plattformen nach Inhalten gegen Cybermobbing. Ihr könnt dazu eigene Hashtags oder unsere Empfehlungen nutzen (siehe oben).
Entscheidet euch bei eurer Recherche entweder für ein:e Influencer:in, der/die sich gegen das Thema engagiert oder für eine bestimmte Aktion gegen Cybermobbing.
Erarbeitet zu Person oder Aktion einen kurzen Steckbrief, mit dessen Hilfe ihr im Plenum berichten könnt.
Diese Präsentation könnt ihr gestalten, wie ihr möchtet: als Videobotschaft, als Audiodatei, als Werbetrailer, als Kurzbericht und und und …. Sie sollte aber nicht länger dauern als max. 5 Min.
Die folgenden Fragen können euch dabei eine Hilfe sein:
Für die Präsentation einer Aktion:
- Beschreibt die Aktion.
- An wen (Täter:innen, Betroffene, Umfeld) richtet sich die Aktion?
- Welche Wirkung will die Aktion erzielen?
- Euer Fazit: Wie bewertet ihr die Aktion? Möglichkeiten?
Für die Präsentation eines/einer Influencer:in:
- Beschreibt die Person. Wofür ist sie bekannt? Wie viele Follower:innen hat sie?).
- Auf welchem Kanal engagiert sich die Person gegen Cybermobbing?
- Was tut die Person konkret?
- Euer Fazit: Wie bewertet ihr das Engagement der Person?
Austausch im Plenum
Stellt eure Präsentationen im Plenum vor. Diskutiert anschließend in der Gruppe:
- Welche Aktionen/ Influencer:innen scheinen euch besonders geeignet, um für das Thema zu sensibilisieren?
- Glaubt ihr, dass solche Aktionen / Influencer:innen Cybermobbing verhindern können? Wie hoch schätzt ihr die Reichweite und die Möglichkeiten ein?
Selber aktiv gegen Cybermobbing werden: Aktionswettbewerb
Kooperation
Eine Idee wird geboren: Placemat zur Ideenfindung eures gemeinsamen Projekts.
Organisiert euch für ein Placemat in einer Vierergruppe.
Die Karte kann euch dabei helfen.
Einzelarbeit
Notiere dir in dein Placematfeld alle deine Gedanken zu den beiden folgenden Fragen:
- Wie/ Womit kann man Personen für das Thema Cybermobbing sensibilisieren?
- Hast du eine Idee für eine konkrete Aktion gegen Cybermobbing?
Kooperation
Tauscht euch nun, wie auf der Karte beschrieben, miteinander aus.
Gemeinsame Idee: Entscheidet euch für eine gemeinsame Aktionsidee.
Dafür stehen euch unzählige Möglichkeiten offen: Film, Theaterstück, Plakataktion, Podcast, Schulevent, Blog, Ausstellung, Minimuseum, …
Austausch im Plenum
Projektwettbewerb:
Stellt euch eure Aktionen nun vor. Diskutiert anschließend gemeinsam folgende Fragen:
- Welche Aktionen findet ihr erfolgsversprechend, welche weniger? Begründet eure Meinung.
- Habt ihr Lust, eine dieser Aktion gemeinsam umzusetzen? Wie wollt ihr vorgehen? Was braucht ihr?
Cybermobbing geht uns alle an!
Da Cybermobbing mittlerweile zu unserem Alltag gehört, muss davon ausgegangen werden, dass in jeder Schulklasse mindestens ein Cybermobbing-Opfer zu finden ist. Der Umgang mit dem Thema «Cybermobbing» braucht Achtsamkeit, Empathie, Wissen und Verständnis.
Vor allem aber auch eine Klassenkultur, die von Vertrauen und gegenseitigem Respekt, gegenseitiger Wertschätzung und einem positiven Mindset sich selbst und anderen gegenüber, geprägt ist. Echte Beziehungen bilden die Grundlage für ein Miteinander, das auch anspruchsvolle Themen und Situationen bewältigen kann!
Folgende Hinweise können zudem hilfreich sein:
Mit den Emotionen der Schüler:innen respektvoll und achtsam umgehen
Stellen Sie die Bedürfnisse der Lernenden ins Zentrum. Bedenken Sie, dass für einzelne Schüler:innen dieses Thema sehr stark emotional besetzt sein kann (mit Unsicherheit, Ängsten, Selbstzweifeln bis zu traumatischen Erlebnissen). Forcieren Sie keine Auseinandersetzung, fordern Sie keine Emotionen heraus und lassen Sie die einzelnen Jugendlichen regulieren, wie stark sie sich auf bestimmte Fragen und Themen emotional einlassen wollen.
Weitere Hinweise dazu finden Sie hier: https://test.iqesonline.net/bildung-digital/checknews/lernumgebungen/einfuehrung-fuer-lehrpersonen/
Die vorliegende Lernumgebung ist keine Intervention
Die Lernumgebung eignet sich nicht als Intervention für eine Klasse, in der aktuell gemobbt wird. In einem solchen Fall sollte mit Fachpersonen, beispielsweise der Schulsozialarbeit, abgesprochen werden, wie weiter vorzugehen ist. Die Lernumgebung kann Teil einer Intervention sein, sollte aber in begleitende Maßnahmen eingebettet sein. Maßnahmen, die die Opfer entlasten, das Klassenklima verbessern und allen Beteiligten ermöglichen, sich wieder in die Gruppe zu integrieren.
Empfehlung: Ein Instrument, um Mobbing schnell und dauerhaft zu stoppen, ist der «No Blame Approach». Dieser ist eine Prozessintervention ohne Schuldzuweisung. Auf der Homepage der HM-HILFE BEI MOBBING, einer Fachstelle für Schulen und Eltern, finden sich ein Kurzfilm und des «No Blame»-Ansatzes.
Einen respektvollen Umgang vorleben und einfordern: Wir sind die Vorbilder!
Durch die Betroffenheit einzelner Personen ist ein achtsamer, respektvoller Umgang der Klasse die Grundvoraussetzung für eine vertiefte Auseinandersetzung mit dem Thema. Abwertende Kommentare dürfen nicht geduldet werden.
Gleichzeitig sollten auch die Lehrpersonen in diesen Lektionen besonders behutsam mit den Lernenden umgehen. Lernende, die sich nicht äußern möchten, müssen dies nicht.
«Du Opfer!»
Auch ein bewusster, reflektierter und kommunizierter Umgang mit dem Begriff «Opfer» ist in diese Lernumgebung eingebunden. Es ist unabdingbar, dass wir Gewalt beim Namen nennen und Opfer darin bestärken, sich auch als Opfer zu erkennen: als Mensch, der in einer bestimmten Situation und/ oder in einer Beziehung tatsächlich wehrlos und ausgeliefert war, – ohne eigenes Verschulden! Die Tatsache, dass der Begriff «Opfer» im aktuellen Sprachgebrauch in bestimmten Jugendkulturen auch sehr unreflektiert verwendet wird, zeigt noch klarer, dass der Kampf gegen Mobbing/ Cybermobbing nicht ohne achtsamen Sprachgebrauch geführt werden kann. Auch hier finden sich Erwachsene in der Vorbildrolle wieder.
Ein Notfallplan für Konflikte und/ oder belastete Personen
Während der Erarbeitung des Themas können Konflikte ausbrechen. Auch ist es möglich, dass sich einzelne Personen emotional stark belastet fühlen. Es lohnt sich, als Lehrperson darüber bereits im Vorfeld nachzudenken.
Weitere Ideen und Ressourcen für den Unterricht
Hier finden Sie weitere Lernressourcen für den Unterricht auf der Primar- sowie der Sekundarstufe I und II.
Primarstufe
Mit etwas Mut und sehr viel Spaß gegen Mobbing: Das ist #SayHi! (20.10.22)
So können sich Kinder gegen Mobbing wehren
Jedes 10. Kind in der Schweiz erlebt während seiner Schulzeit Mobbing. Involviert sind dabei meist Opfer, Täterinnen und beobachtende Personen. Hier gibts Expertentipps für den Umgang mit dem komplexen Thema.
Kinder sprechen über Mobbing: «Ich würde am liebsten zu Hause bleiben»
Kaisa geht in die fünfte Klasse und würde manchmal am liebsten gar nicht mehr zur Schule gehen. Eine Klassenkameradin mobbt sie und macht ihr seit zwei Jahren das Leben schwer. «Darüber zu sprechen hilft», ist Kaisa überzeugt. Unterstützt wird sie von ihrer Freundin Milena. (06.10.22)
Ob auf dem Pausenplatz, im Turnunterricht oder in den sozialen Medien: Ausgrenzung und Mobbing passieren an vielen Orten. Die 5. und 6. Klasse aus Bischofszell zeigt dir, was du dagegen tun kannst. (11.10.22)
Gemeinsam gegen Mobbing-Was jede:r von uns tun kann
Mobbing ist doof! Da stimmen wahrscheinlich die allermeisten zu. Doch wieso tun wir so selten etwas dagegen? Wieso fällt uns Eingreifen so schwer? Mona macht gemeinsam mit der 7c des Nicolaus-Cusanus-Gymnasiums ein Experiment und kommt dabei ordentlich ins Schwitzen. (22.02.20) Video: 9:34
Sekundarstufe I und II
Definition und Hintergründe aus der Demokratiewebstatt Österreich.
Mobbing? Nicht an unserer Schule
Ein Beitrag zur Entwicklung der Schule mit psychischer Gesundheit der Schweizerischen Gesundheitsstiftung. (21.12.21)
Informationsbroschüre für Schulen. Kanton Zürich.
Ein Leitfaden für die Schulgemeinschaft im Umgang mit Mobbing. Bundesministerium Österreich.
Je älter Kinder und Jugendliche sind, desto häufiger tauschen sie sich in sozialen Netzwerken aus. Neben positiven Aspekten erhöht sich dadurch die Gefahr von Cybermobbing. Wichtig ist gute Information.
Cybermobbing: Umfassend informiert
Wer über das Thema Cybermobbing Bescheid weiss, kann nicht nur mithelfen, Cybermobbing-Attacken zu verhindern, sondern reagiert auch richtig, wenn er mit Cybermobbing in Berührung kommt.
Definition und Hintergründe aus der Demokratiewebstatt Österreich.
Cybermobbing rechtzeitig erkennen und richtig handeln
Mobbing geschieht heute in den meisten Fällen nicht mehr nur im direkten persönlichen Kontakt in der Klasse, im Schulhof, auf dem Schulweg oder dem Sportplatz, sondern parallel im Internet, in den sozialen Medien und über das Smartphone. Informationen und Unterrichtsmaterialien.
Cybermobbing-blossgestellt und fertiggemacht
Wichtigkeit der frühen Sensibilisierung: Signale ernst nehmen und einschreiten.
Was genau ist Cybermobbing und was kannst du dagegen tun? Reena von «Clip und klar!» erklärt dir, was es mit den fiesen Kommentaren im Netz auf sich hat und wie du dich dagegen wehren kannst. (05.03.20) Video: 3:50.
Medienhelden: Das wirksame Programm gegen Cybermobbing
Die Nutzung „Neuer Medien“ – in und außerhalb der Schule – bringt es mit sich, dass Schülerinnen und Schüler über wichtige Medienkompetenzen verfügen müssen. Auch Lehrkräfte sehen sich mit dem Einsatz „Neuer Medien“ im Schulkontext mit neuen Herausforderungen konfrontiert.
Mitschüler stumm schalten, Nacktbilder hochladen: Gegen Mobbing im Digitalunterricht braucht es neue Regeln, sagt der Psychologe Herbert Scheithauer. (28.01.21)
Knalleluja! Ein Theaterstück zum Thema Mobbing
Knalleluja ist ein witziges, aber auch ernstes Theaterstück um ein weit verbreitetes Problem unter Menschen, bei dem selbst Schutzengel ins Trudeln geraten: Mobbing! Mit 35 Fragen und Antworten zum Thema als Grundlagen des Stücks!
Videoclips von Jugendlichen zum Thema Cybermobbing und viele weitere Beiträge und Unterrichtsmaterialien für Jugendliche und Lehrpersonen!
Cybermobbing: Das Internet sicher nutzen!
Ideen und Unterrichtsmaterialien, Flyer und Aktionen zum Thema Cybermobbing.
Materialien für registrierte Nutzer:innen
Erlebnisorientierten Klassenführung
Die Methodenkarten aus Teil 3 zur «Erlebnisorientierten Klassenführung» stellen eine Intervention dar, um die Dynamiken eines Klassensystems erlebbar, sichtbar und besprechbar zu machen und an wesentlichen Sozialkompetenzen zu arbeiten. Die Karten bieten im Zusammenhang mit einem achtsamen Umgang in Bezug auf Gespräche über Mobbing und Cybermobbing einen deutlichen Mehrwert.
Das Kooperative Lernen stärkt das soziale Miteinander und fördert zugleich fachliche und überfachliche Kompetenzen.
Methodenkoffer und Leitfäden unterstützen Lehrpersonen, den Teamgeist zu fördern und einen kognitiv, emotional und sozial aktivierenden Unterricht zu gestalten.
Mobbing: Früherkennung – Intervention – Prävention
Eine gute gesunde Schule bietet allen Kinder und Jugendlichen einen Lebensraum, in dem sie sich sicher und wohlfühlen können und keine Angst vor Gewalt haben müssen. Hier finden Sie Broschüren, Leitfäden, Fachartikel und Online-Fragebogen für die Erhebung von Gewaltvorkommen und die Präventionsarbeit in Schulen.
Green Gesamtschule – Kooperatives Lernen der ganzen Schulgemeinschaft
Die Green Gesamtschule ist eine städtische Gesamtschule im Duisburger Stadtteil Rheinhausen. Wir sind eine junge Schule, die im Sommer 2015 als Sekundarschule Rheinhausen gegründet wurde. Duisburg gehört zu den strukturschwächsten Regionen in Deutschland, viele unserer SchülerInnen wachsen in Armut auf. Wir fördern unsere SchülerInnen dabei, ihre Talente und Stärken zu erkennen, um ihnen den bestmöglichen Bildungsweg zu eröffnen. Dabei setzen wir auf das Kooperative Lernen, das seit unserer Gründung den Schwerpunkt unserer pädagogischen Arbeit darstellt. Kern des kooperativen Lernens ist die Zusammenarbeit in einer positiven Lernatmosphäre, bei der sich die SchülerInnen mit ihren individuellen Stärken und Fähigkeiten einbringen und gegenseitig ergänzen. Die Green Gesamtschule wurde 2021 mit dem deutschen Schulpreis Spezial in der Kategorie Teamentwicklung ausgezeichnet.