Organisation des Fernunterrichts:

Fernunterricht ist eine Herausforderung für alle Beteiligten. Mit einer guten Organisation durch strukturierte Planungs- und Lernbegleitungswerkzeuge wie Wochenpläne, Lerntagebücher oder Lernjournale sowie passenden Kommunikations- und Austauschwegen zwischen Lehrpersonen und Lernenden verbessern sich die Chancen für einen lernwirksamen Fernunterricht.

von Frido Koch, Gerold Brägger, Nicole Steiner mit Beiträgen des Beratungsteams schulentwicklung.ch

Einleitung: Organisation von Fernunterricht und Homeschooling

Fernunterricht und Homeschooling gelingen dann, wenn die Arbeitsaufträge so bei den Lernenden ankommen, dass diese sie gut und richtig verstehen und selbstständig mit dem Fernlernen starten können. Dazu braucht es klare, sehr genau formulierte und sowohl sprachlich wie inhaltlich leichtverständliche Arbeitsaufträge. Eine strukturierte Planungshilfe wie ein Tages- oder Wochenplan, Lerntagebuch oder Lernjournal erleichtert den Lernenden die Übersicht.

Praxistipp: Für gute Kommunikation und klare Arbeitsaufträge sorgen

  • Klare Anweisungen und Hinweis auf Zeitbedarf, um den Auftrag zu erfüllen
  • Weniger ist mehr: als Faustregel brauchen Lernende für die Aufträge im Fernlernen fast doppelt so lang wie im Präsenzunterricht.
  • Klare Zielsetzungen und konkrete Erwartungen an die Lernenden formulieren.
  • Einheitliche Kommunikationskanäle für die Auftragserteilung.
  • Bei digitaler Bearbeitung und Lernnachweisen: verständliche Regeln und Vorgaben für die Rücksendung und Bezeichnung der Dateien.
  • Wechsel von Online- und Offlinesequenzen: Vielfalt beim Lernen, analoges und digitales gemischt, verhindert Eintönigkeit beim Fernunterricht (Lernwirksame Aufgaben im Fernunterricht).

Sketchnote von Beatrix Winistörfer

Herzlichen Dank für die Publikationserlaubnis! beatrix-winistoerfer.ch

Praxistipp: Für Lernunterstützung, Austausch und wechselseitiges Feedback sorgen

  • Austauschgefässe und Möglichkeiten der Lernunterstützung angeben: Links, Peerunterstützung, Rückfragemöglichkeit an Lehrpersonen, Hinweise auf Lernstrategien.
  • Aktive Lernbegleitung mit adaptiver Unterstützung und formativer Beurteilungsformen.
  • Wechselseitiges Feedback ermöglichen und in Dialog mit den Schüler*innen treten: Fragen Sie Ihre Schüler*innen danach, welche Art von digitalen und analogen Lernsettings, Aufgaben, Kommunikationsformen und Kompetenznachweisen sie als motivierend erlebt haben und welche Rituale, Tages- und Wochen-Rhythmisierung sie positiv empfunden haben. Holen Sie direkte Rückmeldungen ein und nutzen Sie auch die Möglichkeit von Online-Feedbacks zum Fernunterricht.
  • Welche Gründe auch immer dazu führen, dass das Lernen im Fernunterricht geschieht (neben Corona können krankheitsbedingte Abwesenheiten oder andere Gründe dazu führen), eine vertrauensvolle Kommunikation und Beziehung zwischen den Lehrpersonen und den Lernenden erhält eine hohe Bedeutung. Dabei ist es wichtig, dass neben dem Austausch über das Lernen auch Fragen der Befindlichkeit und des Gelingens im Alltag thematisiert werden. Das Coaching und die Lernbegleitung gewinnen im Fernunterricht an zusätzlicher Bedeutung, entsprechende Planungswerkzeuge wie Coachingraster erleichtern die Durchführung.