7 Minuten schreiben – Impulskarten für freies Schreiben:

Das Kartenset »7-Minuten-Schreiben« wurde vom Schreibpädagogen Tilman Rau entwickelt. Es enthält 86 Impulskarten für das Tagebuchschreiben. Die Aufgaben sind niederschwellig und erlauben, sofort mit dem Schreiben anzufangen. Der Umfang der Aufgaben ist darauf angelegt, über ein gesamtes Schuljahr hinweg eingesetzt zu werden.

von

Tilman Rau

Tilman Rau studierte Politikwissenschaft, Amerikanistik und Neuere deutsche Literatur und arbeitete bereits während des Studiums für verschiedene Radio- und Zeitungsredaktionen. Nach seinem Volontariat war er als freier Journalist in den Bereichen Radio, Internet und Zeitung tätig. Seit 2002 leitet er Schreibwerkstätten und Workshops mit journalistischen und literarischen Schwerpunkten, vor allem in Zusammenarbeit mit dem Literaturhaus Stuttgart im Rahmen des Projekts Unterricht im Dialog.

Der kurze Weg ins Schreiben

Die Idee hinter dem 7-Minuten-Schreiben ist ebenso einfach wie nachhaltig. Die Schülerinnen und Schüler bekommen einen einfachen Schreibimpuls, zu dem sie sieben Minuten lang schreiben. Ganz spontan und assoziativ, ohne zunächst nachzudenken. Über einen bestimmten Zeitraum regelmäßig eingesetzt, stellt sich der gewünschte Effekt recht rasch ein: das ritualisierte und selbstbezogene Schreiben wirkt entschleunigend und baut Schreibhemmungen ab.

Fokus auf dem Schreiben, nicht auf dem Text

In den meisten Fällen ist das Schreiben im Schulunterricht (und nicht nur dort) auf ein bestimmtes Ergebnis ausgerichtet. Damit verbunden sind Erwartungen: an Inhalt, Form, Stil, Rechtschreibung und Grammatik. Für viele Schülerinnen und Schüler verursachen diese Erwartungen Stress. Wenn man so viel falsch machen kann beim Schreiben, wäre es da nicht besser, erst gar nicht damit anzufangen? Das 7-Minuten-Schreiben blendet all diese Erwartungen aus und damit auch die Ängste, die sie verursachen. Stattdessen werden die Schüler:innen zum Spiel eingeladen. Wohin führt mich mein Schreiben, wenn ich mich auf dem Papier spontan und assoziativ einem Impuls, einem Gedanken oder einer Idee zuwende?

Ein Tagebuch entsteht

Im Idealfall schreiben die Schülerinnen und Schüler bei der 7-Minuten-Übung immer in dasselbe Buch. Dieses Buch kann (zum Beispiel im Kunstunterricht) individuell gestaltet und auch für andere kreative Schreibanlässe genutzt werden. So entsteht, über ein Schuljahr hinweg, ein Tagebuch, in dem viele Gedanken, Ideen, Auseinandersetzungen mit den Übungsthemen versammelt sind. Ein wertvolles Dokument, das den Schüler:innen ganz alleine gehört, über das sie selbst bestimmen und in dem sie sich jederzeit finden und ausdrücken können. Wichtig: Das Tagebuch ist Privatsache der Schüler:innen. Niemand sieht hinein, die Texte werden nicht vorgelesen.

Als Instrument der Schreibförderung unkompliziert und universell einsetzbar

Das 7-Minuten-Schreiben bedeutet keinen großen Aufwand von Zeit, Material und Begleitumständen. So kann es jederzeit an bestehende Unterrichtseinheiten angedockt werden, ohne dass andere Inhalte beschnitten werden müssen. Denkbar ist zum Beispiel, einmal die Woche eine Unterrichtseinheit mit einem 7-Minuten-Schreiben zu beginnen.

Aufgrund der thematischen Vielfalt ist der Einsatz prinzipiell in jedem Schulfach denkbar. Auch ein thematischer Einstieg in bestehende Unterrichtseinheiten ist – mit vorhandenen oder modifizierten – Impulsen möglich.

Gewinn für Schülerinnen und Schüler

  • Entwicklung einer persönlichen Schreibmotivation
  • Freude am kreativen Ausdruck
  • regelmäßige Selbstreflexion
  • Stärkung des Selbstvertrauens beim Schreiben
  • Verbesserung der Schreibkompetenz durch regelmäßiges Üben
  • Einstieg ins Tagebuchschreiben

Mehrwert für die Schule

  • Zusätzliche Schreibförderung ohne großen Zeit- und Materialaufwand
  • Methodische Bereicherung des Deutschunterrichts
  • Fächerübergreifende Anwendungsmöglichkeiten
  • Beitrag zur Schulentwicklung im Bereich Sprachförderung