Schulkreis Rickenbach SZ «Fit und stark fürs Leben» Breite Begabungs- und Begabtenförderung:

Der Schulkreis Rickenbach führte 2006 verschiedene Ressourcenräume als anregende Lernumgebungen in ihr pädagogisches Konzept ein. Die Räume wurden in gezielten Jahresmottos vernetzt und dadurch als spezifische Schwerpunktthemen erweitert und vertieft. Zusätzlich werden mehrmals jährlich klassenübergreifende Lernateliers zu den verschiedenen Begabungsbereichen durchgeführt. Als Ergänzung wurden weitere pädagogische Gestaltungselemente wie Portfolio, eigene Projektarbeit, Schülerrat/Klassenrat, Lernstudio/Lerntutoring sowie FörderPlus eingeführt und umgesetzt.

Marietheres Purtschert: Schulleiterin bis 2018 (Entwicklung & Projektleiterin 2006 – 2016), Stefanie Kober (Projektleiterin 2016-2018), Sarah Baumann (Projektleiterin seit 2018), Nicole Francioni: Schulleiterin seit 2018, Paul Stalder: Rektor dabei seit 2006-2021.

Konzept und Modell

Der Schulkreis Rickenbach will andere Schulen motivieren, sich auf den Weg einer breiten Begabungs- und Begabtenförderung für alle Kinder zu machen. Dabei kann das Modell „Fit und stark fürs Leben“ für andere Schulen eine Grundlage sein. Die Kurzinformation und Grundhaltungen sollen dazu die wichtigsten Grundgedanken des Konzepts «Fit und stark fürs Leben» aufzeigen. Die wesentlichen Konzeptbausteine werden als Überblick klar ersichtlich im Modell aufgezeigt, visualisiert und kurz beschrieben (näher wird in den einzelnen «Kapiteln» eingegangen). Die Konzeptentwicklung zeigt zusätzlich den Aufbau und die Vernetzung der einzelnen Konzeptbausteine auf. Das Konzept und Modell wird darüber hinaus mit theoretischen Grundlagenmodellen der breiten Begabungs- und Begabtenförderung hinterlegt.

Lernateliers

Mehrmals jährlich werden im Schulkreis Rickenbach klassenübergreifende Lernateliers zu den verschiedenen Begabungsbereichen nach Gardner durchgeführt, entweder von den Lehrpersonen und externen Fachpersonen oder von den Schülerinnen und Schülern selber. Ziel ist ein altersdurchmischtes Lernen, je nach Stärken, Bedürfnissen und Vorlieben des einzelnen Kindes. Externes Fachwissen von Eltern, Berufsleuten, Wissenschaftlern, Technikern und Künstlern oder Schülerinnen und Schülern kann so in die Schule einfliessen. Den Kindern werden neue Themenfelder, Begegnungen und Interessensgebiete zum Kennenlernen angeboten, welche im Schulalltag wenig Platz finden. Die besuchten Lernateliers werden ausserdem im individuellen «Lernatelier-Pass» festgehalten und im «Portfolio-Ordner» abgelegt.

Jahresmottos

Jahresmottos werden im Konzept „Fit und stark fürs Leben“ im Sinne einer breiten Begabungsförderung bewusst genutzt. Um die Ressourcenräume herum entstanden die Jahresthemen: „Rickenbach bewegt“, „Rickenbach klingt“, „Rickenbach forscht“ „Kreative Schule“, „Prima Klima“ und „Rickenbücherwürmer“. Die verschiedenen Jahresmottos mit den spezifischen Schwerpunktthemen werden für eine bessere Nachhaltigkeit im Abstand von sechs Jahren wiederholt. So hält sich die Zusatzbelastung der Lehrpersonen in Grenzen und die Themen werden zur Schulkultur. Mit sich wiederholenden Jahresmottos können gezielte Projekte themenspezifisch und nachhaltig institutionalisiert werden.

Ergänzende pädagogische Gestaltungselemente

Als Ergänzung einer begabungsfördernden, stärkenorientierten und gesundheitsfördernden Schule wurden weitere pädagogische Gestaltungselemente wie Portfolio, Eigene Projektarbeit, Schülerrat/Klassenrat, Lernstudio/Lerntutoring sowie FörderPlus eingeführt und umgesetzt. Diese helfen den Schülerinnen und Schülern ihre Begabungen und Stärken weiter zu entwickeln, Verantwortung zu übernehmen und die Partizipation sowie die Identifikation auf diese Weise zu stärken.

Über den Schulkreis Rickenbach SZ

Der Schulkreis Rickenbach SZ ist eine öffentliche Schule und umfasst 2 Kindergärten, 6 Primarschulklassen im Schulhaus Mythen mit insgesamt rund 160 Schülerinnen und Schülern sowie rund 15 Lehrpersonen. Er gehört mit den Schulkreisen Herrengasse, Lücken, Ibach und Seewen zur Gemeindeschule Schwyz. Die Führung der Gemeindeschule ist in einem zweistufigen Leitungssystem mit den Ebenen Rektor und Schulleitungen strukturiert. Die Schulleitungen sind für die pädagogische, personelle und administrativ-organisatorische Führung der Schulkreise verantwortlich. In der Gemeinde Schwyz legt man Wert auf eine den Bedürfnissen der Schulen ausgerichtete Schulentwicklung. Jeder Schulkreis entwickelt sich gemäss der eigenen Kultur, den aktuellen Bedürfnissen und Anforderungen entsprechend eigenständig im Rahmen des Qualitätskonzepts der Gemeindeschule Schwyz  weiter. Der Rektor ist für die übergeordnete Koordination der Schul- und Unterrichtsentwicklung verantwortlich.

Im Rahmen des LISSA-Preis-Wettbewerbs (LISSA = Lernfreude in Schweizer Schulen anregen, Stiftung für hochbegabte Kinder) erhielt der Schulkreis Rickenbach SZ für das Konzept „Fit und stark fürs Leben“ im Jahr 2008 den 3. Preis zugesprochen. Im Jahr 2009 wurde das Konzept in das erste LISSA-Buch „BEGABUNGSFÖRDERUNG LEICHT GEMACHT“ (Stiftung Mercator Schweiz, 2009) aufgenommen. 2012 hat das Schwyzer Schulkreisteam den ersten Rang des nationalen LISSA-Wettbewerbs erreicht. 2013 qualifizierte sich der Schulkreis Rickenbach für den Final des ersten Schweizer Schulpreises und erlangte damit nationales Interesse.

Vor allem die zunehmende Heterogenität in den vermeintlich homogenen Jahrgangsklassen war Auslöser des Projektes „Fit und stark fürs Leben“ im Jahr 2006. Aus dieser Situation entwickelte das Team gemeinsam unter der Projektleitung von Marietheres Purtschert geeigneten Massnahmen und Projekte für die Schule und den Unterricht. Die individuelle Förderung der Schulkinder wurde gemeinsames Anliegen, um so den individuellen Stärken besser gerecht zu werden. Die Lehrpersonen wurden durch gezielte Weiterbildung mit dem Beratungsteam von „schulentwicklung.ch/IQES online“ in dieser anspruchsvollen Arbeit für den Unterricht unterstützt.

Ab 2016 lag die Projektleitung und die Koordination des Konzepts „Fit und stark fürs Leben“ bei Stefanie Kober, Primarlehrerin Schulkreis Rickenbach, welche zusammen mit Lehrpersonen der „ersten Stunde“ ihr Wissen und ihre Erfahrungen des Modells ihren Kolleginnen und Kollegen weitergab. Seit 2018 liegt das Konzept unter der Schulleitung von Nicole Francioni und der Projektleitung Sarah Baumann, welche die vorhandenen Konzeptbausteine weiterentwickelt, vertieft, überarbeitet, neustrukturiert und partizipativ umgesetzt haben. So entstand auch der neue «Snoezelraum», als Erweiterung der bereits vorhandenen Ressourcenräume, wie auch die vertiefte Portfolioarbeit im Sinne einer stärkenorientierten Schule. Die Lernateliers wurden frisch aufbereitet und so entstand auch der neue «Lernatelier-Pass» für die Portfolioarbeit. Der Forscherraum wurde umstrukturiert und es wird nach neuen Themenbereichen gearbeitet.