Schulporträt ESG:
Das Evangelisch Stiftisches Gymnasium in Gütersloh (NRW), 1851 gegründet, basiert auf dem Grundsatz «aus Tradition modern». So hat sich das ESG als eine der ersten Schulen in Deutschland auf den Weg gemacht, Unterricht digital zu entwickeln. Seit 1999 lernten zunächst ab der Jahrgangsstufe 7 jeweils drei Klassen, seit 2004 alle Schüler:innen ab der Mittelstufe mit ihrem Laptop. Die Lehrkräfte entwickelten ein Digitalcurriculum, das sich in einem ständigen Reflexionsprozess befindet. Seit drei Jahren haben alle Schüler:innen der Jahrgänge 5 und 6 ein persönliches iPad, das neben individualisierten Lernsettings insbesondere im Bereich des personalisierten Lernens eingesetzt wird.
Schul- und Unterrichtsentwicklung am ESG
Im Schulentwicklungsprozess wollen wir auch weiterhin innovationsfördernde Denkrahmen einziehen, die geeignet sind, Haltungen zu verändern: Etablierung asynchronen Lernens, Ermöglichung hybrider Settings, offenen Stundenplanrhythmen, Barcampifizierung von Unterrichtssettings, Erprobung zeitgemäßer Prüfungsformate und Prüfungsphasen. Dabei stehen agile Schulentwicklung, die Ausweitung der Feedbackkultur, der Ausbau agiler Projektmethoden sowie die Schaffung flexibler Arbeitszeitmodelle im Vordergrund.
Im Zentrum aller Bemühungen des ESG steht, die Schüler:innen dabei zu begleiten, sich zu verantwortungsbewussten, gebildeten und neugierigen Persönlichkeiten zu entwickeln, die auf dem Fundament des Wissens, des (Hinter)fragens und gegenseitigen Respekts unsere Gesellschaft gestalten wollen und können.
Neben dem Personalisierten Lernen bieten wir unseren Schüler:innen ab der Mittelstufe die Möglichkeit, sich neigungsdifferenziert weiterzuentwickeln. Unser Angebot umfasst fünf Bereiche. Mit diesen kommen wir den Interessen derjenigen entgegen, die zum Beispiel ihre Stärken in den mathematisch-naturwissenschaftlichen Disziplinen haben oder sich für Informatik interessieren (MINT). So ist das ESG Mitglied im Nationalen Excellence-Schulnetzwerk MINT-EC.
Unser Ziel am ESG sind auch weltoffene, vorurteilsfreie und neugierige Schüler:innen, die in die internationale Welt eingebunden sind. Englisch wird täglich und in vielen Fächern im bilingualen Unterricht verwendet. Hier geschieht das Neue: Die Inhalte des Faches werden meist in der Fremdsprache Englisch gelernt. Es geht um das Sprechen, die Selbstverständlichkeit und auch um Spaß. Unsere Schüler:innen können das Bilinguale Abitur erwerben. Zudem stehen ESG-spezifische Fächer zur Wahl. WMK (Wirtschaft, Medien, Kultur) ist im Wesentlichen auf die Entfaltung einer differenzierten Medienkompetenz ausgerichtet. Diese umfasst die Bereiche Medienkunde, -analyse und -kritik sowie kreative Medienproduktionen. Dabei liegt der Schwerpunkt auf entdeckendem, forschendem, experimentellem und vor allem individuellem Lernen und Arbeiten mit digitalen Medien. Deren Wirkungsweisen werden erforscht, hinterfragt und selber eingesetzt. Zugleich werden wir auch Teil des kulturellen und gesellschaftlichen Lebens, indem Betriebe erkundet, eine eigene Schülerfirma gegründet und das Kooperationsnetzwerk mit regionalen Firmen ausgebaut wird. Im Fach Prisma können Schüler:innen sich mit ihren Stärken auseinandersetzen und diese anderen Kursteilnehmenden vermitteln, Probleme im eigenen Nahbereich erforschen und angehen oder lernen, selbstständig ehrenamtliche Projekte vor Ort zu initiieren.
Vielfältige Lernangebote und Schüler:innen-Partizipation
Einen weiteren wesentlichen Schwerpunkt der Schule bildet der musische Bereich. Über den regulären Musikunterricht hinaus gibt es am ESG eine große Zahl von Musikgruppen und ein ausgesprochen reiches Musikleben. Im Wahlpflichtbereich der Mittelstufe wird Musik in ihrer Vielfältigkeit in größeren und längerfristigen Projekten aktiv erlebt und mitgestaltet, orientiert am praktischen Arbeiten, persönlichen Interessen und Erfahrungen im Instrumentalspiel.
Unser Schulleben zeichnet sich dadurch aus, dass viele Schüler:innen in verschiedensten Kontexten an unserer Schule engagiert sind und Verantwortung für das Miteinander übernehmen. Wo immer es möglich ist, bilden wir Peer-to-Peer-Settings, in denen vornehmlich ältere Schüler*innen mit besonderen Kompetenzen mit Schüler:innen aus anderen Jahrgangsstufen interagieren, gemeinsam lernen und Freizeit gestalten. Einige konkrete Beispiele sind die Teamerinnen und Teamer der Übermittagsbetreuung im Rahmen des Offenen Ganztages, die CourAGe, das Programm «Schüler helfen Schülern», die Medienscouts, der Debattierclub, die CompuTecS (First level support für Laptops), der von Schüler:innen eigenverantwortlich geleitete Posaunenchor und die Peer Academy.