Unterrichtsgestaltung mit dem Kartenset «Agiles Lernen an Schulen»:
Das Kartenset liefert Denkanstöße und praktische Ideen für die Umsetzung agiler Lernformen. Die vorgestellten Werkzeuge und Treffpunkte sind im Unterrichtsalltag direkt anwendbar.
Kartenset
agile Wochenpläne
Projektarbeiten agil gestalten
Lerngruppen wirken
Lehren und Lernen agil gestalten – Veränderungen erfolgreich umsetzen
Agile Methoden können Lernprozesse und -ergebnisse überraschend stark verbessern. Das Kartenset richtet sich primär an Lehrpersonen, welche die Lehr- und Lerngestaltung, die Interaktion und den Unterricht mit den Schüler:innen weiterentwickeln und neu gestalten möchten. Viele der vorgestellten Inhalte sind auch für die Zusammenarbeit der Schüler:innen untereinander sehr gut anwendbar: Die Karten können ihnen abgegeben werden, beispielsweise für die Arbeit in Lernteams oder für Projekt- oder Gruppenarbeiten. Möglicherweise für Sie ebenfalls nützlich: Das Kartenset «Schulen agil entwickeln», das sich an Schulleitungen und pädagogische Team wendet, und diese in der Schul- und Unterrichtsentwicklung unterstützt.
Kartenset «Agiles Lernen an Schulen»
Das Kartenset ist ein praktischer Begleiter für Lehrpersonen und Schüler:innen im Unterrichtsalltag. Die flexibel einsetzbaren Karten unterstützen die Organisation und Planung des Lernens. Sie eignen sich sehr gut für offene und/oder personalisierte Lernsettings oder für Projekt- und Abschlussarbeiten.
Umfang/Länge: 43 Karten mit Booklet
Fächer: alle Fächer, Fächerübergreifend / Fächerverbindend
Stufen: 5. Stufe, 6. Stufe, 7. Stufe, 8. Stufe, 9. Stufe, 10. Stufe, 11. Stufe, 12. Stufe, 13. Stufe, Andere, Erwachsenenbildung
Die Materialien sind in folgende Themen aufgeteilt:
Verschiedene Möglichkeiten für agile Zusammenarbeitsformen werden vorgestellt.
Eine Reihe von agilen Tools, die sich für den Einsatz im Unterricht eignen.
Drei unterschiedliche Rollen prägen gestalten agile Lernprozesse in Schulen.
Die vorgestellten agilen Treffpunkte, Werkzeuge und Rollen basieren auf denselben Grundhaltungen agiler Zusammenarbeit.
Gruppenspiele, um agiles Vorgehen, agile Werkzeuge und Grundhaltungen zu erfahren.
Agile Treffpunkte
Agile Treffpunkte eignen sich im Unterrichtsalltag sowohl für die Zusammenarbeit unter Lehrpersonen in Unterrichtsteams wie auch für die Zusammenarbeit unter Schüler:innen in unterschiedlichen Projekt- und Lerngruppen. Um eine möglichst wertstiftende Zusammenarbeit beim Lernen zu fördern, werden diese Treffpunkte gemeinsam gestaltet, regelmäßig hinterfragt und bei Bedarf angepasst.
Agile Treffpunkte
Tägliches Überblickstreffen
Retrospektive – Grundidee
Retrospektive – Beispiel Marktplatz
Learning Lunch
Open Space
Check-in | Check-out
Treffpunkte evaluieren
Agile Zusammenarbeit zeichnet sich durch einen in der Lerngruppe bzw. im Unterrichtsteam vordefinierten Rhythmus aus. Die agilen Treffpunkte führen hier entlang. Agile Treffpunkte werden so gestaltet, dass sie eher kürzer sind, dafür öfter stattfinden. Offene Themen, Fragen oder Hindernisse können so direkt eingebracht und im Team transparent behandelt werden.
Herkunft: Agiles Lernen an Schulen
Umfang/Länge: 9 Karten
Fächer: alle Fächer, Fächerübergreifend / Fächerverbindend
Stufen: 5. Stufe, 6. Stufe, 7. Stufe, 8. Stufe, 9. Stufe, 10. Stufe, 11. Stufe, 12. Stufe, 13. Stufe, Andere, Erwachsenenbildung
Agile Werkzeuge
Agile Werkzeuge unterstützen sowohl auf Ebene der Zusammenarbeit wie auch auf der Sachebene des Lernvorhabens durch praxisorientierte Arbeitsweisen. Sämtliche Werkzeuge werden im Unterrichtsteam oder mit den Schüler:innen sorgfältig eingeführt, genutzt und bei Bedarf angepasst.
Agile Werkzeuge
Team Charta
Ideen Board
Herausforderung formulieren
Sinn klären
Aufgabensammlung
Kanban Board – Grundidee
Kanban Board – Beispiele
Aufwand schätzen – Grundidee
Aufwand schätzen – Beispiele
Priorisieren
Delegationspoker
Feedback geben und erhalten
Peer-to-Peer Feedback Mitarbeitendenumfrage
Beilage zum Kartenset Schulen agil entwicklen
Umfang/Länge: 28 Karten
Aus: Schulen agil entwickeln
Fächer: alle Fächer, Fächerübergreifend / Fächerverbindend
Stufen: alle Stufen
Beilage zum Kartenset Schulen agil entwicklen
Aus: Schulen agil entwickeln
Fächer: alle Fächer, Fächerübergreifend / Fächerverbindend
Stufen: alle Stufen
Agile Werkzeuge helfen, komplexe Zusammenhänge beim Lernen einfach darzustellen und fassbar zu machen. Sie leisten einen wesentlichen Beitrag auf dem Weg zu einem gemeinsamen Lernverständnis. Sie unterstützen die Teamzusammenarbeit in allen Phasen eines Lernvorhabens. Die kontinuierliche Nutzung von agilen Werkzeugen sowie die Reflexion darüber ermöglichen das gemeinsame Wachsen im Team.
Herkunft: Agiles Lernen an Schulen
Umfang/Länge: 14 Karten
Fächer: alle Fächer, Fächerübergreifend / Fächerverbindend
Stufen: 5. Stufe, 6. Stufe, 7. Stufe, 8. Stufe, 9. Stufe, 10. Stufe, 11. Stufe, 12. Stufe, 13. Stufe, Andere, Erwachsenenbildung
Agile Rollen
Agile Rollen schaffen auf mehreren Ebenen Klarheit, indem sie Inhaltliches von Prozessualem trennen. Weiter richten sie sich nach den Kompetenzen, Interessen und Erfahrungen der Personen im (Lern-)Vorhaben und sind nicht hierarchisch gegliedert.
Agile Rollen
Begleiter*in
Themenhüter*in
Entwickler*innen
Agile Rollen zeichnen sich aus durch eine klare Definition der inhaltlichen Verantwortlichkeiten, der Entscheidungskompetenz und des Einflussraumes. Wenn eine Person in mehreren Projekten aktiv ist, kann sie auch unterschiedliche Rollen innehaben.
Herkunft: Agiles Lernen an Schulen
Umfang/Länge: 3 Karten
Fächer: alle Fächer, Fächerübergreifend / Fächerverbindend
Stufen: 5. Stufe, 6. Stufe, 7. Stufe, 8. Stufe, 9. Stufe, 10. Stufe, 11. Stufe, 12. Stufe, 13. Stufe, Andere, Erwachsenenbildung
Agile Grundhaltungen
Der Unterricht und das Lernen an Schulen sind zunehmend geprägt durch neue Herausforderungen, beispielsweise erfordern Kompetenzorientierung und Digitalisierung veränderte Unterrichtsformen. Diese verlangen nach einer hohen Anpassungsfähigkeit der Lehrpersonen und Schüler:innen. Agile Grundhaltungen helfen mit, solche Veränderungen anzupacken, und unterstützen so auch die Lern- und Unterrichtsentwicklungsprozesse an einer Schule.
Agile Grundlagen
Gemeinsames Wachsen
Delegierte Entscheidungskompetenz
Konstruktive Feedbackkultur
Positive Fehlerkultur
Orientierung an einer Vision
Kurze Zeitabschnitte
Lernen durch Ausprobieren
Visuelles Arbeiten
Die durch agile Grundhaltungen begleiteten Veränderungsprozesse in der Unterrichtsentwicklung und beim Lernen haben weitreichende Auswirkungen sowohl auf der persönlichen Ebene der Lehrpersonen und Schüler:innen wie auch auf der Ebene der Zusammenarbeit.
Herkunft: Agiles Lernen an Schulen
Umfang/Länge: 9 Karten
Fächer: alle Fächer, Fächerübergreifend / Fächerverbindend
Stufen: 5. Stufe, 6. Stufe, 7. Stufe, 8. Stufe, 9. Stufe, 10. Stufe, 11. Stufe, 12. Stufe, 13. Stufe, Andere, Erwachsenenbildung
Agilität erleben
Agile Zusammenarbeitsformen leben in der Praxis vom Ausprobieren, Lernen aus Erfahrungen und Anpassen an neue Ausgangslagen. Dies lässt sich ideal in spezifischen Gruppenspielen erfahren und als Startpunkt für eine gemeinsame Reflexion nutzen.
Agilität erleben
Ball Point Game
Marshmallow Challenge
Stabspiel
Die hier vorgestellten Gruppenspiele eignen sich, um agiles Vorgehen, agile Werkzeuge und Grundhaltungen zu erfahren, verpackt in einen pädagogischen Doppeldecker. Jedes Gruppenspiel zeigt einen anderen Aspekt agiler Zusammenarbeit auf.
Autor/Autorin: Christoph Frei, Frido Koch
Christoph Frei ist als Agile Coach langjähriger Experte für agile Zusammenarbeitsformen und das Aufbauen kundenorientierter Innovationen mittels Design Thinking. Er ist Partner der Innovationsfabrik Creaholic.
Frido Koch ist Leiter IQES-Netzwerke und stellvertretender Leiter schulentwicklung.ch. Er ist Sekundarlehrer und Schulleiter sowie Berater und Supervisor. 20 Jahre lang leitete er die Oberstufenschule Wädenswil, welche 2013 mit dem ersten Schweizer Schulpreis ausgezeichnet wurde.
Umfang/Länge: 4 Karten
Aus: Schulen agil entwickeln
Fächer: alle Fächer, Fächerübergreifend / Fächerverbindend
Stufen: alle Stufen
Beilage zum Kartenset Schulen agil entwicklen
Autor/Autorin: Christoph Frei, Frido Koch
Christoph Frei ist als Agile Coach langjähriger Experte für agile Zusammenarbeitsformen und das Aufbauen kundenorientierter Innovationen mittels Design Thinking. Er ist Partner der Innovationsfabrik Creaholic.
Frido Koch ist Leiter IQES-Netzwerke und stellvertretender Leiter schulentwicklung.ch. Er ist Sekundarlehrer und Schulleiter sowie Berater und Supervisor. 20 Jahre lang leitete er die Oberstufenschule Wädenswil, welche 2013 mit dem ersten Schweizer Schulpreis ausgezeichnet wurde.
Umfang/Länge: 2 Seiten
Aus: Schulen agil entwickeln
Fächer: alle Fächer, Fächerübergreifend / Fächerverbindend
Stufen: alle Stufen
Beilage zum Kartenset Schulen agil entwicklen
Umfang/Länge: 28 Karten
Aus: Schulen agil entwickeln
Fächer: alle Fächer, Fächerübergreifend / Fächerverbindend
Stufen: alle Stufen
Personalisiertes Lernen – agile Wochenpläne
Beim → personalisierten Lernen ermöglichen die Lehrpersonen den einzelnen Schüler:innen, die Verantwortung über ihr Lernen in einem hohen Masse selbst zu übernehmen und ihre Vorkenntnisse, Erfahrungen und Interessen einzubringen. Zunehmend mehr Schulen orientieren sich an dieser neuen Lernkultur und entwickeln erfolgreiche und vielfältige personalisierte Lernkonzepte in unterschiedlichen Settings wie Lernateliers oder Lernlandschaften. Lernumgebungen für personalisiertes Lernen ermöglichen durch differenzierte Lernangebote auf die unterschiedlichen Voraussetzungen und Bedürfnisse der Lernenden einzugehen. Dazu bieten agile Grundhaltungen, Werkzeuge und Treffpunkte einen idealen Rahmen und neue Möglichkeiten.
Planung des Lernens – Kanban als Wochenplan
Um die Individualisierung des Lernens zu ermöglichen, ist eine sorgfältige Planung wichtig. Grundlagen dazu bilden individuelle Wochenpläne. Im Wochenplan erhalten die Schülerinnen und Schüler die Informationen, welche Themen und Lernschritte in den einzelnen Fächern in einer Woche (oder in längeren Abschnitten) zu lösen sind. Dabei berücksichtigen Wochenpläne die unterschiedlichen Voraussetzungen der einzelnen Schülerinnen und Schüler mit grundlegenden oder erweiterten Anforderungen. Schülerinnen und Schüler, die ein hohes Leistungsniveau aufweisen, erhalten zusätzliche anspruchsvollere Lernangebote und können sich vertiefter mit Zusammenhängen auseinandersetzen. Schülerinnen und Schüler, die weniger schnell lernen oder Mühe mit einzelnen Inhalten haben, profitieren von Entlastungen oder Spezialisierungen im Wochenplan. Wichtig in Wochenplänen sind immer wieder auch Räume für eigene Lernideen und offene Lernprojekte. Die Planung des Lernens erfolgt mit Hilfe eines Kanban Boards, auf welchem die Lernthemen als Kanban Karten aus dem «Themenspeicher» durch die «In Bearbeitung»-Spalte ins «Erledigt»-Feld wandern.
Praxistipp für agile Wochenpläne
Ein Kanban Board eignet sich als «Agiler Wochenplan» perfekt als Planungswerkzeug beim personalisierten Lernen. Die Darstellung auf Kanban Karten (Post-it-Zettel) der zu erledigenden Lernaufträge, Aufgaben oder Lernprojekte erleichtern das Priorisieren bei der individuellen Lernplanung. Damit erhalten die Schüler:innen jederzeit transparente Informationen über ihre zu erledigenden Aufträge sowie deren aktuellen Stand.
Mögliches Vorgehen:
- Auf dem Ideenboard werden interessante Themen und Ideen für Aufgaben gesammelt (auch solche, die vielleicht nie weiterverfolgt werden).
- Als Startpunkt bei jedem Lernvorhaben oder Lernprojekt formulieren die Schüler:innen das Lernthema, welches bearbeitet werden soll, als Herausforderung. Dies gibt sowohl der gesamten Lerngruppe wie auch einzelnen Schüler:innen Orientierung während der weiteren Bearbeitung.
- Aus der Aufgabensammlung nehmen die Lernenden alle vorgesehenen Lernaufgaben und -aufträge für eine geplante Lernperiode.
- Anschließend priorisieren und strukturieren sie die nötigen Arbeitsschritte, entweder allein, mit einer Lernpartner:in oder mit einer Lerngruppe. Sie schreiben alle anstehenden Lernaufträge auf Kanban Karten und platzieren diese in der linken Spalte.
- Nun beginnt die Lernphase: Kommen die Aufgaben zur Bearbeitung, bewegen sie diese schrittweise nach rechts. Alle erledigten Aufgaben werden in der rechten Spalte platziert und machen die Lernerfolge jederzeit transparent, worauf die Lernenden auch stolz sein können.
Für die Unterscheidung nach Unterrichtsfach oder nach Dringlichkeit können Farben oder Symbole verwendet werden. Für die persönliche Lernplanung können die Schüler:innen nach einer Einführung mit einem Standard Kanban Board schrittweise auch eigene Kanban-Lösungen erarbeiten, die ihnen die Lern-planung und Übersicht erleichtern. Dazu eignen sich sowohl analoge wie auch digitale Kanban Boards.
Lernen mit Wochen- oder Projektplänen wird durch verschiedene agile Arbeitsweisen wirkungsvoll unterstützt:
Sammlung von Themen auf dem Ideenboard
Offenes Lernen und Projektarbeiten agil gestalten
Offene Lernformen und Projektarbeiten gewinnen im kompetenzorientierten Unterricht an vielen Schulen immer mehr an Bedeutung. Durch selbsttätiges Lernen werden Freude und Motivation geweckt und die Selbstkompetenzen breit gefördert. Offene Lernformen ermöglichen individuelle Lernprozesse und die Berücksichtigung der individuellen Lernfortschritte. Die Schüler:innen erfahren ihre Selbstwirksamkeit und legen Grundlagen für Lernerfolge und lebenslanges Lernen. Mit agilen Methoden können offene Lernsettings wirkungsvoll unterstützt werden.
Möglichkeiten des „Offenen Lernens“:
Offene Lernaufgaben: Die Schüler:innen arbeiten allein, zu zweit mit Lernpartner:in oder in Kleingruppen an selbstgewählten offenen Aufgabenstellungen, die unterschiedliche Lernwege und vielfältige Lernprodukte ermöglichen.
→ aktivierende offene Lernaufgaben
→ offene Lernumgebungen in Sprache, Mathematik, Medienkompetenz und Lernraum Natur – Dorf – Stadt
Lernen in und mit Projekten: Beim projektorientierten Lernen bearbeiten die Schüler:innen ein Thema, das entweder von ihnen selbst gewählt oder von der Lehrperson vorgeschlagen wurde. Die Lernenden formulieren für ihr Projekt eigene Zielsetzungen und planen den Projektverlauf. Die Lernenden recherchieren die Grundlagen aus Büchern, Zeitschriften oder dem Internet. Ein wichtiger Bestandteil einer Projektarbeit ist die Projektpräsentation als Lernnachweis am Ende des Projekts.
→ digitales und technisches Gestalten in Making-Projekten
→ Medienprojekte
→ Kollaboratives Schreiben
Freiarbeit oder freie Lernzeit: Bei einer Freiarbeit können die Schüler:innen die Lernthemen nach eigenen Interessen wählen und in ihrer eigenen Lernstruktur bearbeiten. Sie wählen das passende Lernsetting möglichst selbstständig: Lernzeiten, Lernräume und Sozialform. Die Schüler:innen arbeiten weder inhaltsgleich noch zielgleich.
→ Sich selbst Aufträge geben
Bei allen Varianten hilft agiles Vorgehen mit einem Ideenboard, der Formulierung der Herausforderung, der Planung auf einem Kanban Board, einer Aufwandschätzung, regelmäßigen Austauschtreffen mit Feedback und Reflexionen in Retrospektiven für zielführenden und erfolgreiches Lernen.
Übersicht zu einem möglichen Ablauf in einem agilen Lernprozess:
Praxistipp: Projektarbeiten agil gestalten
Durch die Planung von einzelnen, kleinen Schritten in einem Lernvorhaben oder Lernprojekt kann fortlaufend auf veränderte Bedürfnisse und Wünsche eingegangen werden. Dieses Vorgehen erleichtert beim Lernen die Erfolgskontrolle und erhöht die Motivation sowie die Transparenz von Lernerfolgen.
- Bei den Lernvorhaben werden möglichst verbindliche, kurze und damit übersichtliche Zeitabschnitte definiert (zum Beispiel eine Woche). Alle sicht- und nutzbaren Zwischenergebnisse werden rasch und regelmäßig präsentiert. Die laufenden Lernprozesse werden dadurch sicht- und beobachtbar gemacht.
- Während dem Lernen und Arbeiten in Projekten erfolgen in den Lerngruppen regelmäßige wöchentliche Überblickstreffen.
- Mit einem Testlauf (Lernen durch Ausprobieren) bei einem Lernprojekt oder einer Lernstrategie, sowie der Bereitschaft daraus zu lernen, können in kurzer Zeit aus Annahmen Fakten gemacht werden. So kann sichergestellt werden, dass nicht viel Aufwand und Zeit in ein Projektvorgehen oder eine Lernstrategie fließen, bei denen unklar ist, ob diese zielführend sind.
- Vor der Umsetzung eines Lernprojekts beginnt das Vorhaben immer mit einer Aufwandschätzung der anfallenden Arbeiten durch die Schüler:innen. Sie eignen sich dadurch wichtige Erfahrungen und Kompetenzen bezüglich der Schätzung vom Aufwand bei Lernvorhaben, Lernaufträgen oder Projektplanungen an.
- In regelmäßigen Zeitabständen werden Lernprodukte, Erfolge sowie Stolpersteine an einem Marktplatz in der Klasse geteilt. Das gegenseitige Lernen sowie das Präsentieren, wer welche Lernprojekte bearbeitet, sind zentrale Zielsetzungen in einem regelmäßig angesetzten Präsentations-Halbtag.
Kooperation – agile Lerngruppen wirken
Agile Zusammenarbeit und gemeinsame Lernschleifen bringen Mehrwerte und optimieren die Lernprozesse an Schulen. Die agile Grundhaltung des «Gemeinsames Wachsens» ist ein wesentlicher Bestandteil im Unterricht, der Kooperation beim Lernen und beim Bewältigen der vielfältigen Herausforderungen der Zukunft. Verknüpft mit Methoden des → Kooperativen Lernens wird die Aktivität der Schüler:innen merklich erhöht, was sich wiederum positiv auf den Lernerfolg auswirkt, was in der Unterrichtsforschung gut belegt ist.
Praxistipp: Kooperation unter den Lernenden agil gestalten
Praxistipps zur Förderung von wirkungsvoller Zusammenarbeit:
- Feste Lerntandems oder Lerngruppen an der Schule, in welchen die Schüler:innen ihr Lernen gemeinsam planen, durchführen und reflektieren.
- Erstellung von Team Chartas in den Lerngruppen, in welchen sich die Schüler:innen auf die Regeln ihrer Zusammenarbeit verpflichten.
- Regelmäßige Zeitgefäße für Austausch zu effizienter Lernorganisation und erfolgreichen Lernstrategien unter den Schüler:innen (Wöchentliche Überblickstreffen, Retrospektiven).
- Aufbau einer positiven Fehlerkultur und einer lernwirksamen Feedbackkultur innerhalb der Lerngruppe (Peer-to-Peer-Feedback, Feedback geben und nehmen).
- Analoger oder digitaler Materialpool, in welchem Schüler:innen gute Lernmaterialien, hilfreiche Lernvideos oder interessante Lernnachweise teilen.
Offene Zeitgefäße, bei welchem sich Schüler:innen gegenseitig bei der Vorbereitung und Gestaltung von Lernnachweisen, Prüfungen oder Klausuren unterstützen.